Der Kampf um die Stühle

 

Sommerfest am “GUDES”

Mächtig was los beim Sommerfest.

Es ist DAS Dauerbrenner-Thema im Nordend:
Bereits zwei Mal entsorgte die Stadt Frankfurt die von Anwohnern und der Stammkundschaft des Wasserhäuschens “GUDES” nebenan aufgestellten Möbel am Matthias-Beltz-Platz.

Grund hierfür sei eine nicht vorliegende Sondernutzungs-Genehmigung.

Ich hatte hierüber bereits geschrieben, auch die Frankfurter Rundschau berichtete bereits zwei Mal (hier und dort).

Nun regt sich erneut Widerstand.


Am Sonntag, den 19. Juni organisierte die “Interessensgemeinschaft mittleres Nordend” (der über inhabergeführte Geschäfte angehören) ein nachbarschaftliches Sommerfest am Matthias-Beltz-Platz.

Anliegende Geschäfte präsentierten sich und ihre Produkte, Erfrischungen gab’s an einer eigens errichteten Cocktailbar, und für passende musikalische Untermalung sorgte das DJ-Team vom Plattenladen “tactile” gegenüber. Und sogar die Sonne zeigte sich dem Anlass entsprechend in gebührendem Umfang.

Die Frischbierversorgung stellte das nahe gelegene “GUDES” sicher, und trotz fehlendem Mobiliar war das Fest mehr als gut besucht.

Natürlich war auch letzteres großes Gesprächsthema an den Bänken.
Nun hat die Anwohnerin Steffi über die Facebook-Veranstaltung “Stühle für den Matthias Beltz-Platz” dazu aufgerufen, sich an einer Petition für eine Duldung der Möbel seitens der Stadt oder der Bereitstellung von Stühlen und Tischen DURCH die Stadt zu beteiligen.

Unterschreiben für den guten Zweck

So lag dann auch eine Unterschriftenliste aus, die umgehend von mehr als 800 (!) Menschen unterzeichnet wurde.

Diese liegt auch weiterhin am “GUDES” aus und wird dem Magistrat als Petition überreicht, sobald 1.000 Unterschriften gesammelt sind.


Wenn auch ihr daran interessiert seid, dass der Platz als Paradebeispiel für eine kreative Nutzung ganz im Sinne des Zweckes öffentlicher Plätze (als Treffpunkt und soziale Anlaufstelle für Menschen in der Nachbarschaft) künftig weiter mit Möbeln “eingerichtet” werden darf, dann unterzeichnet doch die Petition.

Auch ich als Anwohner würde mich über eure Unterstützung freuen.

By MatzeFFM on June 21, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Die Kleinmarkthalle des kleinen Mannes

 

„Ein Euro, alles ein Eurooo!“

Im wahrsten Sinne eine “Insel” inmitten der Konstablerwache. Wem läuft da nicht das Wasser im Munde zusammen?

Die Frankfurter Bloggerin und Sneaker-Fetischistin „IviKivi“ hat kürzlich einen netten Artikel über die Frankfurter Kleinmarkthalle verfasst.

Und auch ich habe diese in meinem Duell “Frankfurt vs. Berlin” bereits lobend erwähnt.


Die Kleinmarkthalle also: Seit Jahrzehnten eine Institution in der Innenstadt, El-Dorado für Feinschmecker, Wein- wie Rindswurstliebhaber und Pflichtbesuch für jeden Besucher unserer Stadt.

Nur eines eben nicht: Ein geeigneter Ort, an dem der durchschnittlich verdienende Frankfurter seine täglichen Einkäufe erledigen kann, ohne nach kurzer Zeit das gesamte Monatsgehalt in der von außen längst nicht mehr wirklich schmucken Halle aus den 50er Jahren gelassen zu haben. Eine solche Exklusivität und Auswahl hat eben ihren Preis.

Auch ich erledige meine täglichen Einkäufe dem Dispositionskredit zuliebe dann doch eher beim Discounter um die Ecke. „Erstmal schnell zu Penny!“ ist hier die Devise – und in die Kleinmarkthalle gehe ich meist nur mit Besuch, oder um mich mit Freunden auf ‘nen Wein zu treffen und die Stände zu bestaunen.


Frisches Obst, Südfrüchte und Gemüse kaufe ich allerdings am liebsten woanders, wenn auch nicht weit entfernt von der Kleinmarkthalle:

Bei der „Obstinsel Salta“ an der Konstablerwache. Diese hat zwar keinen Internetauftritt, dafür aber einen schwer zu übersehenden Stand in der B-Ebene des Bahnhofs Konstablerwache.

Morgens um 8 steht die bunte Auswahl zum Begutachten und in-die-Tüten-Stopfen bereit und wird von den zahlreichen, emsigen Verkäufern am Stand zum Kauf angepriesen. Und der ist auch noch unschlagbar günstig:

Frische Äpfel, Orangen und Clementinen für einen schlappen Euro pro Kilo – da hält auch kein Discounter mit. Je nach Saison gibt’s außerdem beispielsweise eine Ananas, zwei Schalen Erdbeeren oder zwei Mangos für einen Euro – oder auch die günstigsten Spargel der Stadt.

Die Auswahl ist wirklich groß, auch an einer großen Vielfalt des Gemüse-Sortiments mangelt es nicht.

Mit Fug und Recht kann man die „Obstinsel Salta“ also als die Kleinmarkthalle des kleinen Mannes bezeichnen.

Richtig sparen lässt sich dann ab meist ca. 18.30/19.00 Uhr. Bevor bis 20 Uhr die Stände abgebaut sind, wird nämlich alles, was übrig ist, gnadenlos verramscht. ‘Ne Tüte mit drei Kilo Birnen oder Pflaumen für ‘nen Euro? Kein Problem.

Jetzt gilt es, schnell zu sein, denn aufgrund der Aussicht der Passanten auf echte Schnäppchen herrscht um den Stand herum schnell ein emsiger Trubel wie auf dem Teppichmarkt in Marrakesch.

Während dieses Vorgangs hallen dann die Rufe „1 Euroooo, alles 1 Euroooo!“ durch die B-Ebene des Bahnhofs. Diese lassen mich immer wieder schmunzeln und haben mich schon oft daran erinnert, dass ich auf dem Nachhauseweg doch noch ein wenig Obst mitnehmen könnte.

Überhaupt, die Verkäufer: Vom meist gestressten und wortkargen Eindruck sollte man sich nicht abschrecken lassen. Im Gegenteil, kommt man öfter, wechseln die Händler gern ein nettes Wort mit ihrer Stammkundschaft und legen auf die bezahlte Tüte auch gern noch mal ‘ne Schale Erdbeeren für geschenkt oben drauf. Eine wirklich nette Art der Kundenbindung.

Schaut doch mal vorbei, es lohnt sich — und das nicht nur am Monatsende!

By MatzeFFM on June 20, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Wissens-Duell beim Guinness

 

Zwei Pubs im Test.

Ausnahmsweise wird sich hier mal nicht nur am Bierkonsum gemessen.

Habt ihr Freude daran, beim „QuizDuell“ andere Rätselfans auf dem Smartphone herauszufordern? Fiebert ihr bei „Wer wird Millionär“ eifrig mit den Kandidaten mit und seid ohnehin schon immer die größten Streber eurer Schulklasse und Bildungsjunkies gewesen?
Beim „PubQuiz“ habt ihr die Möglichkeit, mit einem Team aus euren schlausten Freunden gegen andere Teams anzutreten und mit eurem Allgemeinwissen zu brillieren.

Ich bin ja kein großer Freund von Irish Pubs in Deutschland, haben sie doch mit denen in Irland herzlich wenig gemein. Und wer Irland einmal selbst besucht hat, weiß: Die Ausgehkultur ist dort eine gänzlich andere. Insbesondere die schlechtesten Frankfurter Pub-Abklatsche wie die „Sams Sports Bar“ oder das „Yours Irish Pub“ meide ich üblicherweise wie der Teufel das Weihwasser.

Dennoch hielt ich mich stets für einen recht schlauen Fuchs, und wurde somit neugierig auf die „PubQuiz“-Veranstaltungen, die in Irland und Großbritannien tatsächlich über eine lange Tradition verfügen und die sich jüngst auch in Frankfurt steigender Popularität erfreuen.

Nach kurzer Recherche konnte ich drei regelmäßige Quiz-Abende ausmachen:

Im Irish Pub Bornheim, im O’Dwyers Pub in Alt-Sachsenhausen sowie in der Schwimmbad Bar, ebenfalls in Sachsenhausen.
Schnell waren meine (vermeintlich) schlauesten Freunde rekrutiert, und schon zwei Mal bin ich nun gegen andere (gar nicht mal so ahnungslose) Teams angetreten.

Ob es sich gelohnt hat, und was die Teilnehmer erwartet, lest ihr hier.

PubQuiz im Irish Pub Bornheim

Keine Frage, das Irish Pub auf der oberen Berger Straße ist das urigste und wohl authentischste in der Stadt. Jeden Donnerstag Abends um 20.30 Uhr steigt das dortige „PubQuiz“ — wer teilnehmen möchte, sollte in jedem Fall bereits 2–3 Wochen vorher einen Tisch reservieren. Zusätzlich sind pro Teilnehmer zwei Euro Startgebühr zu berappen. Das Quiz besteht aus vier Runden und wir zweisprachig (auf Deutsch und Englisch) moderiert.

Die Versorgung mit Guinness und Cider wird vom englischsprachigen Personal sichergestellt, auch üppige Speisen sind erhältlich. Jedes Team gibt sich einen die gegnerischen Mannschaften möglichst einschüchternden Namen (wir entschieden uns für „die drei lustigen Vier“) und notiert die jeweils zehn Antworten der Fragen auf einen Zettel, der am Ende jeder Runde vom Moderator eingesammelt wird.

Es gibt drei normale Fragerunden, die jeweils einer Kategorie zugeordnet sind. Ob Sport, Klatsch & Tratsch, Geografie oder Frankfurt — die Auswahl ist bunt gemischt und ich bin froh, dass jeder meiner Freunde ein „Spezialgebiet“ sein Eigen nennen kann.
Eine Runde ist stets die „Musikrunde“: Hier wird für wenige Sekunden ein Lied angespielt und es gilt, Interpreten und Titel aufzuschreiben. „Verdammt, das kenn‘ ich doch“ — und ehe wir drauf kommen, wird schon das nächste Stück angespielt. tricky.

Begleitend gibt’s ein Bilderrätsel, auf dem Szenen aus verschiedenen Filmen abgebildet sind und die den jeweiligen Streifen zugeordnet werden sollen. Manches ist einfach (STAR WARS!), manches erweist sich dann doch als etwas schwieriger.

Zu Beginn des Quiz wird darauf hingewiesen, dass das Benutzen von Smartphones strengstens untersagt ist. Dass sich nicht alle daran halten, trübt die Spielfreuden dann doch ein wenig. War wohl doch nicht alles schlechter früher. Nach jeder Runde gibt’s eine kurze Pause, die Raucher freuen sich und entschwinden kurz vor die Türe, und die Zwischenstände werden durchgegeben. Stand vor der letzten Runde: Der vorletzte Platz. Verdammt. Sind die anderen wohl doch nicht ganz so doof.

Immerhin: Klar, dass der Sieger mit einem Gutschein über 30 Euro bedacht und geehrt wird. Aber auch der vorletzte Platz bekommt als kleines „Trostpflaster“ eine Runde Baby-Guinness. Wir nehmen’s also mit Humor und freuen uns auf unseren kleinen Preis.

Nach der letzten Runde jedoch Ernüchterung im wahrsten Sinn des Wortes: Die endgültige Rangfolge wird verlesen und das Sieger-Team des Abends gekürt. Ein paar Tische weiter bricht Jubel aus. Wir dagegen haben wenig Grund zur Freude: Nix da mit Baby Guinness, nicht mal für den vorletzten Platz hat’s gereicht. Frustrierend. Nach guten zwei Stunden verlassen wir etwas geläutert den Irish Pub, sind uns darüber einig, dass die anderen allesamt freilich geschummelt haben müssen, aber auch darin, dass es dennoch großen Spaß gemacht hat. Für das nächste Mal sollten wir uns dann aber doch vielleicht ein bisschen besser vorbereiten.

PubQuiz im O’Dwyers Pub

Am Wochenende unerträglich, überfüllt und Sammelbecken von volltrunkenen Junggesellenabschieden und Umland-Proleten. Alt-Sachsenhausen eben. Umso erstaunter bin ich über die Gemütlichkeit, die sich mir bietet, als ich mit meinem Rate-Team das schlauchförmige Pub in der Klappergasse betrete. Liegt wohl daran, dass es Montag ist — und wie jede Woche beginnt um 21.00 Uhr die fröhliche Raterunde. Auch hier hätten wir besser reservieren sollen, nur noch eine Tonne samt Bar-Hockern ist übrig für uns. Etwas eingepfercht zwischen zwei ziemlich schlau wirkenden gegnerischen Teams dann erstes Mustern und Kontaktaufnahme. Ich muss herzlich lachen, als ich den mitgebrachten Kuchen, die Süßigkeiten und die Gewürzgurke auf den Tischen entdecke.

„Klar darf man hier was mitbringen“, verrät mir ein Stamm-Teilnehmer des PubQuiz. Nachher werde selbstverständlich auch noch Pizza bestellt. Herrlich! Nur für die Getränke muss man dann doch vor Ort bezahlen; praktischerweise gibt’s aber den gesamten Abend lang zwei Cocktails zum Preis von einem. Fair!

Das Quiz beginnt mit einer Begrüßung des Moderators der kurz die Regeln erklärt. Die Smartphones haben auch hier in der Tasche zu bleiben, und erfreulicherweise ist — anders als in Bornheim — während des gesamten Abends tatsäclich niemand beim „spicken“ zu beobachten. Auch gilt es zunächst, einen Team-Namen zu kreieren, sich mit Zetteln und stiften zu versorgen und rechtzeitig Getränke zu bestellen. Das Pub ist gut besetzt, die Stimmung ist gespannt und angeregt.

Es gilt vier Runden zu absolvieren; wie in Bornheim drei „normale“ Fragerunden unterschiedlicher Kategorien und eine „Musikrunde“. Die Fragen werden zusätzlich auf Deutsch und Englisch auf Bildschirmen eingeblendet.

Die Fragen haben es wirklich in sich:

Wer kennt schon die genauen Maße eines handelsüblichen Handballtores? Und wie hieß doch gleich das höchste Gebirge der Sahara? Auch die Frage nach dem Schutzpatron der Bergsteiger lässt uns dann etwas ratlos zurück. Puh!

Nebenan duftet es nach Kuchen, und anders als in Bornheim gibt’s für das beste Team eines jeden Durchgangs eine Runde Shots aufs Haus. Für uns leider nicht. Auch hier: Verdammt clever, die Konkurrenz. Das Sieger-Team des Abends darf sich zunächst natürlich ordentlich was einbilden und sich gebührend feiern lassen. Hauptpreis ist ein Gutschein für den nächsten feucht-fröhlichen Besuch des Pubs.

Wir fühlen uns abermals etwas gedemütigt, als unser Name dann doch eher im grundsoliden Mittelfeld verlesen wird. Aber: Dabeisein ist alles, und einen überaus unterhaltsamen Montagabend hatten wir schließlich dennoch.

Etwas gelernt haben wir natürlich auch: Ein Handballtor misst 2,20 x 3,00 Meter.

FAZIT

Keine Frage, kollektives Rätsel-Raten im Pub macht großen Spaß! Die Fragen sind wirklich breit gestreut und unvorhersehbar. Beide Veranstaltungen taugen für einen gelungenen Abend mit Freunden — es zeigt sich allerdings, dass die „großen Teams“ jeweils klar im Vorteil sind. Schließlich hat jeder sein „Steckenpferd“, und eine große Mannschaft verfügt eben auch über mehr „Experten“ als ein Team als wir „zwei lustigen Drei“.

Auch die “Konkurrenz” war durchweg nett und die Teilnehmergruppen sind ebenso bunt gemischt wie die Fragen, die es zu beantworten gilt. Lehrer, Studenten, Stadtjugend und alte Hasen. Wir werden ganz sicher bald wieder an den Start gehen — vorher gilt es aber noch, ein paar Wissenslücken auszumerzen.

Fordert uns doch gern heraus!

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Neuer Lesestoff: Mit Kommissar Marthaler im “LeseCafé”

Neuer Lesestoff: Mit Kommissar Marthaler im “LeseCafé”Klar, Kommissarin Julia Durant aus der Frankfurter Krimi — Reihe von Andreas Franz kennt jeder. Genauso wie ihren schwedischen Amtskollegen…

Klar, Kommissarin Julia Durant aus der Frankfurter Krimi — Reihe von Andreas Franz kennt jeder. Genauso wie ihren schwedischen Amtskollegen Kurt Wallander aus den Romanen von Henning Mankell.

Aber wer kennt eigentlich Robert Marthaler von der Frankfurter Mordkommission?

Ich bislang nicht — bis ich auf die Romanreihe des Autors Jan Seghers aufmerksam wurde. Dieser bezeichnet Henning Mankell als sein Vorbild, und so verwundert es kaum, dass zwischen seinem Protagonisten Robert Marthaler und dem schwedischen Romanheld Kurt Wallander einige parallelen existieren. Beide sind — Klischee, Klischee! — alleinstehend, Mitte 40, ein wenig in der Mid-Life-Crisis gefangen und mit ihrem Beruf verheiratet. Außerdem sind den beiden natürlich ein paar Kilo auf den Rippen zu viel sowie große Vorliebe für Wein gemein.

Der große Unterschied aber: Während Kurt Wallander in Schonen ermittelt, geht Robert Marthaler in Frankfurt am Main auf Verbrecherjagd. Wie schön, wenn man beim Lesen die Schauplätze allesamt kennt!

Freunden des gepflegten literarischen Mord & Totschlags kann ich die Reihe also unbedingt empfehlen. Bislang sind 5 Bände erschienen — in chronologischer Reihenfolge:

  • Ein allzu schönes Mädchen
  • Die Braut im Schnee
  • Partitur des Todes
  • Die Akte Rosenberg
  • Die Sterntaler Verschwörung

Die ersten beiden Bände habe ich jüngst vollendet, und ich freue mich bereits auf den dritten Band. Dem Autor ist es gelungen, packende Plots mit einer Portion Lokalkolorit und einem durchaus — trotz der unvermeidlichen Macken eines Kriminalkommissars — sympathischen Eindruck zu kombinieren.

Neugierig geworden? Klar, dass ihr euren Bücher-Dealer vor Ort — support your locals, und so! — durch euren dortigen Kauf unterstützt. Für die Lese-Faulen unter euch hat das ZDF die Bücher sogar eigens verfilmt und vertreibt diese als DVD.

Der Kommissar und das Lese-Café

Nicht nur für einen Café-Fan wie mich besonders schön:

Marthaler hängt ebenso gern in seinem Stammcafé herum wie ich. Zu seinem hat er das Lesecafé in Sachsenhausen unweit des Schweizer Platzes erkoren. Dort lernt er im ersten Band Teresa kennen, in die er sich zunächst ein wenig unglücklich verliebt, und im zweiten Teil sogar zusammen kommt. Hach, wie romantisch!

Da der Kommissar — wenn er nicht gerade bösen Buben den Garaus macht oder sich mit seinem Vorgesetzten anlegt — gefühlt auf jeder zehnten Seite dort verweilt, fand ich die Vorstellung überaus verlockend, selbst einmal dort vorbeizuschauen.

Den Kommissar konnte ich zwar nicht antreffen, dafür aber ein etwas verstecktes Café mit ganz viel Charme und — ich staune! — angeschlossener Buchhandlung.

Ich habe es mir nicht nehmen lassen, bei vorzüglichem Kaffee zu günstigstem Preis in meinem „Marthaler“ dort zu schmökern. Wer kein Buch zur Hand hat, kann sich an zahlreichen Tageszeitungen oder einem Plausch mit den Tischnachbarn erfreuen.

Ein wunderbarer Ort, um einmal abzuschalten und sich in ein gutes Buch zu vertiefen.

Wie schön, immer wieder Neues zu entdecken in dieser Stadt.

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Nach Aufruf der “PARTEI”: Stiller Protest am Wasserhäuschen

 

Tatort “Gudes”

Nur wenig der Protest-Stimmung…

Als unmittelbarem Anwohner war es mir direkt aufgefallen:

Die von Gästen der Szene-Trinkhalle “GUDES” am angrenzenden Matthias-Beltz-Platz aufgestellten Tische und Stühle wurden über Nacht entfernt. Die Fläche wird als “öffentliches Wohnzimmer” genutzt, und auch ich sitze gern dort in der Sonne, während ich vom Wasserhäuschen nebenan mit frischem Kaffee versorgt werde. Eine Anfrage bei der Stadt bestätigte dann auch umgehend meine Vermutung: Das Ordnungsamt entfernte die Möbel als “wilde Sperrmüllansammlung”.

Auch dauerte es nicht lange, bis die Frankfurter Rundschau über den Vorfall berichtete.

Nun rief der Frankfurter Ableger der Partei “DIE PARTEI” zum Protest gegen die Entfernung der Möbel auf:

Über Facebook wurde zum gemeinschaftlichen Protest aufgerufen. Zum “bierpolitischen Spaziergang” war natürlich ausdrücklich erwünscht, eigene Sitzmöbel mitzubringen, um den zwischenzeitlich leergefegten Matthias-Beltz-Platz wieder zum “Wohnzimmer” herzurichten.

Grund genug für mich, meine luxussanierte Sozialwohnung zu verlassen und mir das Treiben zu besehen:

Und tatsächlich, ein Haufen Menschen bevölkerte den Platz, großteils sogar sitzenderweise auf mitgebrachten Stühlen. Geht doch!

Die Delegierten der “Partei” selbst zogen nach kurzem Selfie mit dem diensthabenden Betreiber des “GUDES” wieder von dannen und überließen den Protest dann den Angereisten. Dieser fiel jedoch recht mau aus, und somit blieb es recht unpolitisch — gemütliches Get-Together statt Protest und Krawall am Sonntag.

Sei’s drum:

Schön, dass sich doch so Einige berufen fühlten, des schlechten Wetters zum Trotz dem “GUDES” einen Besuch abzustatten und tatsächlich neue Sitzmöbel aufstellten.

Ich bin gespannt darauf, wie lange diese stehen bleiben werden:

Auch die Stadt Frankfurt hat mir nämlich zwischenzeitlich geantwortet und folgendes Schreiben zukommen lassen.

Vielleicht sollte ich als Anwohner eine solche Sondernutzungsgenehmigung beantragen — und dann mal schauen, was passiert?

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Kiezwechsel

KiezwechselKinder, wie die Zeit vergeht. Seit nunmehr fast vier Jahren lebe ich mittlerweile in Frankfurt. Und von Beginn an — seit meinem Umzug im…


Kiezwechsel

Kinder, wie die Zeit vergeht. Seit nunmehr fast vier Jahren lebe ich mittlerweile in Frankfurt. Und von Beginn an — seit meinem Umzug im Jahre 2012 — durfte ich Bornheim als meine so lieb gewonnene, neue Heimat bezeichnen. Direkt an der Berger Straße habe ich eine turbulente Zeit verbringen dürfen. Habe mich schnell eingelebt, Cafés und Kneipen entdeckt, mich in deren eigenartige Mischung aus Tradition und Szene verliebt. Viele davon sind inzwischen längst wieder Geschichte.

Und auch mein Leben als Bornheimer ist nun Geschichte, seitdem ich gestern — mitsamt schickem Aufkleber auf meinem Personalausweis — das Einwohnermeldeamt verlassen habe. Und nun in die U5 statt in die U4 steige, um nach Hause zu kommen.

„Nach Hause“: Das ist jetzt das Frankfurter Nordend.

Ein merkwürdiges Gefühl. Bornheim ist keinen Kilometer entfernt, und dennoch fühle ich mich wie in einem neuen Leben in einer neuen Stadt. Ich vermisse Bornheim schon jetzt, obwohl ich es — sollte sich über Nacht nichts geändert haben — immer noch nicht einmal einen Kilometer entfernt weiter nordöstlich weiß. Ist es eigentlich eine Frankfurter Besonderheit, dass jeder Quadratkilometer, jedes Viertel sich gänzlich anders anfühlt? Und mit seinen ganz eigenen Vorzügen zu glänzen weiß?

Künftig müsste ich Bornheim jedenfalls explizit besuchen, statt vor die Türe zu treten und sofort Teil zu sein. Und hey — ehrlich gesagt bin ich lieber Teil als Besucher.

Verschuldet ist mein „Abenteuer Nordend“ dem Wunsch, mit meinem Besten eine WG zu gründen. Und nach langdauernder wie anstrengender Wohnungssuche wurden wir dann im Nordend fündig. Man darf nicht allzu wählerisch sein, und während unserer Suche wurde ich bereits mit Grauen daran zurückerinnert, wie wenig ich während der letzten 4 Jahre die Wohnungssuche in unserer Stadt vermisst habe.

Insofern hätte es uns schlimmer treffen können. Mit dem Nordend kann ich leben. Nein, IM Nordend kann ich leben. Denke ich.

Aus der U4 wird die U5, aus der Berger Straße wohl der Oeder Weg, einzig das von mir bereits so geschätzte „GUDES“ werde ich nun öfters frequentieren können. Ja, ich freue mich bereits auf den nächsten Sommer. Und bis dahin werde ich meinen neuen „Kiez“ kennen lernen. Die Menschen, die ihn bevölkern und ihm Leben einhauchen. Ein hoffentlich angenehmes.

Wo fängt man damit an? Ich glaube, auf der Suche nach einem neuen Lieblings-Café. Einem, in dem ich meine Nachmittage vertrödeln und Texte wie diesen in mein Notebook hämmern kann.

Ich sitze auf dem Fahrrad, fahre auf und ab. Erspähe neue Welten hinter einem jeden Straßenzug. „Glauburg-Café“: Das hört sich doch ziemlich gut an. Klar, nicht mein heiß und innig geliebtes Süden, aber ich werd‘ ihm eine Chance geben. Ein neuer Platz in meinem Herzen für ein „Stamm-Café“ ist schließlich frei. Immerhin gibt’s den Cappuccino hier auch mit Sojamilch. Klar, der Nordend-Hipster hat eben seine Ansprüche.

Und auch sonst bin ich gespannt auf mein Einleben. Darauf, ob sich auch „Apfelwein Solzer“ und das „Sugar“ irgendwie adäquat ersetzen lassen. Sage „tschüß“ zu einer schönen Zeit und werde künftig in unregelmäßigen Abständen über die Dinge berichten, welche ich in meinem „neuen Kiez“ entdecke und erlebe.

Stillstand ist schließlich Rückschritt. Und ich ahne, es wird spannend!

Lebt einer von euch Lesern bereits in meiner neuen Nachbarschaft? Kennt sich bereits aus, hat die schönsten Ecken bereits entdeckt?

Scheut euch nicht, mir „brandheiße“ Tipps in den Kommentaren zu hinterlassen. Ich freue mich darauf.

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Hehlerei im Hinterhof

Hehlerei im HinterhofDer “Hof-Flohmarkt” in Frankfurt (oder auch: Wer zu spät kommt…)


Hehlerei im Hinterhof

Der “Hof-Flohmarkt” in Frankfurt (oder auch: Wer zu spät kommt…)

Ich persönlich stehe ja auf Flohmärkte. Stundenlang zwischen Schallplatten und Ramsch herumstöbern, Dinge kaufen, die man gar nicht braucht — bei Käffchen und einem Plausch mit Hobby-Händlern und Freunden des gepflegten Flohmarkt-Trödels. Voll mein Ding!

So richtig neugierig wurde ich folglich, als ich unter den wunderbaren “Wochenend-Tipps” von meiner Blogger-Kollegin “IviKivi” einen Hinweis auf den “Hinterhof-Flohmarkt” in Bornheim am Samstag finden konnte.


Konsum im Kiez

Das Konzept des Projekts ist schnell erklärt:

Getreu dem Motto “Erkunde deinen Kiez” wird in verschiedenen Städten (darunter neuerdings auch Frankfurt) dazu aufgerufen, in den jeweiligen Stadtteilen gemeinsam mit Nachbarn und Freunden einen Hof- oder Gartenflohmarkt zu organisieren.

An jeweils unterschiedlichen Wochenenden findet dann in den bestimmten Vierteln das muntere Trödel-Treiben statt. Jedermann kann über die Plattform seinen eigenen Stand bekannt geben, welcher vom Veranstalter — einer Agentur (“Viertelfavoriten”) in München — dann in einer Karte vermerkt wird. Dafür löhnen die Teilnehmer gerade einmal 10 Euro pro Stand an die Betreiber.

Allerdings: Leider ohne genaue Angabe der jeweiligen Adressen. Das ganze sah für den Samstag in Bornheim dann so aus:

Ausgerüstet mit dieser Karte machte ich mich dann — mit ausreichend Frischgeld, Konsum- und Handelswillen ausgerüstet — auf den Weg in meine alte Nachbarschaft und auf die Suche nach dem ersten Stand. Fünf davon waren im Gebiet des Viertels verteilt und eingezeichnet.

Kurzum: Ich scheiterte bereits bei der Suche nach dem ersten Stand.

Einige Straßenzüge entfernt, beim zweiten Punkt auf der Karte, hatte ich dann ein wenig mehr Glück — vom Flohmarkt selbst waren zwar nur noch bunte Luftballons übrig, immerhin traf ich den stolzen Besitzer des schmucken Hinterhofs an. Dieser konnte mir nur entschuldigend erklären, dass das Regenwetter zur vorläufigen Auflösung des Trödels geführt habe. Verdammt!


Warum nur immer so früh?

So sehr ich Flohmarkt-Besuche am Wochenende auch liebe, Eines stört mich ungemein: Wieso haben diese für ausschließlich zu nachtschlafenden Zeiten geöffnet, in denen der durchschnittliche, urbane junge Mensch noch verkatert im Bett liegt? Bestenfalls zu zweit? Werd’ ich wohl nie verstehen.

So war auch der “Hof-Flohmarkt” von 10 bis 16 Uhr angekündigt, aber auch bei den nächsten drei Versuchen hatte ich kaum mehr Glück: Obwohl kaum 14 Uhr, so war schon alles abgebaut.

Die Hoffnung stirbt allerdings zuletzt, und beim fünften — und somit letzten — Versuch hatte ich dann endlich Glück:

Im Garten von Bianca, Anwohnerin der Schleiermannstraße, saß die Bornheimerin recht verlassen vor ihrem Stand, dem sie sogar eine Überdachung spendiert hatte.

Nach kurzem prüfenden Blick stelle ich fest:
Äh, nicht wirklich was dabei für mich. Steh’ nun wirklich nicht auf Vasen und Damenschmuck. Immerhin kann ich ihr entlocken, dass sie ein wenig enttäuscht sei:

“Die Veranstalter hatten großes Werbe-Tamtam für den heutigen Samstag angekündigt, dennoch hat kaum jemand etwas von den “Hof-Flohmärkten” gewusst. Die meisten der gerade einmal 20–30 Besucher des heutigen Tages sind eher zufällig in meinem Garten gestrandet und wussten überhaupt nichts von der Aktion.”

Finde ich genauso schade wie sie, ist die Idee hinter dem Projekt doch eine wirklich tolle.

Die nächsten Veranstaltungen in anderen Frankfurter Stadtteile folgen jedoch bald, und ich wünsche ihnen und den dortigen Teilnehmern regen Besuch und einen florierenden Handel im Hinterhof!

Ach ja, und auch ihr solltet natürlich mal vorbeischauen:

Die kommenden Termine des “Hof-Flohmarkts” sind:

  • Samstag, 10. Juli für Bockenheim
  • Samstag, 03. September für das Westend
  • Samstag, 10. September für das Nordend
  • Samstag, 17. September für Sachsenhausen

Eine detaillierte Übersicht sowie alle benötigten Hinweise für euren eigenen Trödel-Stand findet ihr auch bei Facebook und auf der Website des Projekts.


Vielleicht trifft man sich ja demnächst mal im Hinterhof und präsentiert sich stolz gegenseitig die gemachten Schnäppchen.

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Film “Tokat”: Premiere im CineStar Metropolis

Film “Tokat”: Premiere im CineStar MetropolisFilme mit Bezug zu Frankfurt am Main locken selbst einen Kino-Muffel wie mich gelegentlich einmal ins Lichtspielhaus. So auch der Film…


Film “Tokat”: Premiere im CineStar Metropolis

Filme mit Bezug zu Frankfurt am Main locken selbst einen Kino-Muffel wie mich gelegentlich einmal ins Lichtspielhaus. So auch der Film „TOKAT“ der in Frankfurt aufgewachsenen Regisseurinnen Andrea Stevens und Cornelia Schendel. Der Film wurde per Crowd-Founding finanziert und feierte nun Premiere im „CineStar Metropolis“ am Eschenheimer Tor.

Karten waren fix besorgt, und am Abend des 24. März war es dann soweit: Aufgeregt auf das, was mich erwartet, stehe ich in der langen Schlange im Erdgeschoß des großen Filmpalastes.

Doch zunächst: Worum geht’s?

Drei türkischstämmige ehemalige Mitglieder einer berüchtigten Frankfurter Jugendbande der „Neunziger“ werden zwanzig Jahre später in ihren neuen Leben — fernab von Straßenkriminalität, Drogen & Gewalt — begleitet und erzählen von ihrer „wilden Zeit in Frankfurt“.

Während die beiden Gangster-Rentner Hakan und Dönmez in die Türkei abgeschoben wurden und dort sehr beschauliche Leben führen, lebt der aufgrund seines langjährigen Konsums harter Drogen schwer kranke Kerem weiterhin in Frankfurt. Ganze 12 Jahre lang verbrachte er wegen Mordes an einem US-Amerikaner aus nichtigem Grund im Bau.

Hat es sich gelohnt?

Ganz klar: Ja! Auch wenn ich gänzlich andere Erwartungen an den Film hatte, so wurde ich nicht enttäuscht. Der Film beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem „Heute“ und nicht mit dem „Früher“ — und von den gelegentlich gezeigten Originalaufnahmen („Aaaaah! So sah das damals aus hier!“) hätte ich gerne noch mehr gesehen.

Dennoch war ich irgendwie fasziniert von dem Gedanken, dass die drei so stillen Herren einmal berüchtigte Kriminelle waren. Und davon, wie reflektiert und besonnen sie mit den Jahren doch geworden sind.

Auch einer gewissen Komik entbehrt der Film nicht. So ist Kerems Unbeholfenheit unfreiwillig amüsant, auch wenn er mir immer etwas leid tut, wenn der vollbesetzte Kino-Saal über ihn lacht.

Hakan und Dönmez dagegen haben sich auch in Ost-Anatolien ihre „Frankfurter Schnauze“ bewahrt und sorgen mit einem sehr eigenen Humor über eigentlich so gar nicht lustige Dinge für Heiterkeit im Publikum.

Ebenfalls komisch: Die Aufnahmen der Dreien aus deren Zeit als Straßenbande. Kaum vorstellbar, dass die Jungs damals mit ihrer langen Haarpracht und den fiesen Schnauzbärten sowie Nylonjacke jemals furchteinflößend gewesen sein sollen. Eher macht es den Eindruck, als wären die Herren heute eher geeignete Opfer für die „Gangster“ von heute.

Neugierig geworden?

Alle Infos zum Film findet ihr auf der Website zum Film.. Die nächste Vorstellung findet dann am 2. April im Rahmen des Lichterfests im Mousonturm statt.

Hingehen, lohnt sich!

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Eldorado für Gin-Liebhaber: „Ginobility“ im Frankfurter Ostend

Eldorado für Gin-Liebhaber: „Ginobility“ im Frankfurter OstendGin ist Gin bleibt Gin. Sieht aus wie Gin, schmeckt nach Gin, gern auch in Kombination mit Tonic Water — und nach dem Vierten ist’s dann eh…


Eldorado für Gin-Liebhaber: „Ginobility“ im Frankfurter Ostend

Gin ist Gin bleibt Gin. Sieht aus wie Gin, schmeckt nach Gin, gern auch in Kombination mit Tonic Water — und nach dem Vierten ist’s dann eh egal. So dachte ich. Doch weit gefehlt! Der Hype um das hochprozentige Kult-Getränk macht auch vor Frankfurt nicht halt. Und ich habe da etwas entdeckt…

Mein Mitbewohner ist Gin-Liebhaber. Und was lag da näher, als ihm zum Geburtstag eine Flasche Gin zu schenken? Klar, `ne Pulle „Freemans“ vom REWE hätte es auch getan, aber es durfte schon ein wenig exklusiver sein. Und während ich recherchierte, wo ich sowas auf den letzten Drücker noch herbekommen könnte (ich und mein Gedächtnis!), stieß ich auf einen Frankfurter Webshop mit dem naheliegenden, aber einfallsreichen Namen „Ginobility“.

Sehr praktisch, dass neben dem Webshop offensichtlich ein Ladengeschäft existierte — ein kurzer Abstecher in die Habsburgerallee unweit der mittleren „Berger“ tut schließlich nicht weh.

Ich glaubte schon, mich in der Adresse verirrt zu haben, als ich dann doch neben dem Kellereingang ein kleines Schild mit Logo und Schriftzug des Ladens entdecken konnte. Aber sind die schönsten Dinge nicht meist die unscheinbaren?

Im Kellerraum des Mehrfamilienhauses präsentierte sich dann auch tatsächlich ein echtes Paradies für alle Fans von Wacholder und Wermut. Gin-Experte Benni begrüßte mich dann auch herzlich, zeigte mir die äußerst spartanische, kleine Ladenfläche — und allein der Anblick der zahlreichen verschiedenen Etiketten auf ungewöhnlich geformten Flaschen beeindruckte mich.

Ich spürte sofort: Hier steckt — trotz aller Pragmatik — eine Menge Herzblut drin!

Anlass genug, dem sympathischen Mitarbeiter Thomas — zuständig fürs Marketing — ein paar Fragen zu stellen.

Guuuuude, Thomas! Gin und du: Wann begann diese Leidenschaft?

Auf Gin & Tonic griffen wir bereits Ende der 1990er Jahre gerne mal zurück, wenn Bier und die pappigen Longdrinks im Verlaufe des Abends nicht mehr wirklich überzeugen konnten. Natürlich legten wir damals noch keinen gesteigerten Wert auf explizite Gin Marken oder gar spezielle Tonics. Das echte Interesse wurde nach einer langen Nacht 2009 in einer Berliner Bar geweckt, als uns der Gründer und Inhaber Fabian Krüger dem Barkeeper die Wahl seines „Absackers“ überließ und dieser ihm einen Dry Martini servierte. Das intensive Gespräch mit diesem Barkeeper und die daraus hervorgehenden interessanten Details rund um Gin und das Potenzial, dass in dieser Spirituose steckt, weckte diese Leidenschaft. Mit diesem Aha-Erlebnis war die Idee für eine Online-Plattform bzw. einen Shop spezialisiert auf Gin geboren. Der Rest ist Geschichte: 2011 ging der Shop online, 2014 wurde mit TOMR’S Tonic aus New York für den europäischen Markt importiert und wir stiegen ins Importgeschäft bzw. den Großhandel ein.

Und wie kam es dann zur Idee dieses Ladens?

Das Wort „Laden“ ist vielleicht nicht ganz zutreffend. Es soll eher ein Show Room sein! Eingerichtet hatten wir diesen, da wir vermehrte Anfragen von Kunden aus dem Rhein-Main Gebiet erhielten, ob sie ihre Bestellung aus dem Shop auch direkt bei uns abholen könnten. Da unser Lager und Versand aber nicht in Frankfurt liegt, haben wir einen Teil unseres Büros in eine Art Show Room umgewandelt und einen Auszug aus unserem Onlineshop hier verfügbar gemacht. Natürlich können die interessierten Kunden auch den Ein oder anderen Gin probieren bzw. sich detailliert beraten lassen.

Ich bin ja nun eher Laie. Was macht Gin zur besten aller Spirituosen?

Ich würde nicht so weit gehen Gin als die beste aller Spirituosen zu bezeichnen, aber auf jeden Fall bietet sie das breiteste geschmackliche Spektrum! (lacht)

Im Gegensatz zu anderen Spirituosen gibt es für Gin nur genau zwei gesetzliche EU-Vorgaben, damit er als solcher bezeichnet werden darf: Er muss mindesten 37,5 Prozent Alkohol enthalten und der dominierende Geschmacksgeber muss Wacholder sein, wobei der zweite Punkt sehr interpretationsfähig ist! Dass lässt natürlich endlosen Spielraum für geschmackliche Experimente seitens der Destillationsmeister und das wiederum macht Gin so vielseitig und spannend.

Die Auswahl scheint ja schier unendlich! Wie viele Sorten gibt’s bei euch im Angebot?

In der Tat ist die Anzahl an verfügbaren Gins in den vergangen 2 Jahren auf Grund des Hypes unüberschaubar geworden. Wir haben versucht von Beginn an unseren Fokus auf besondere, qualitativ herausragende Gins zu legen. Im Onlineshop sind es um die 150 Gins, im Show Room haben wir ca. 20–30, das schwankt etwas. Gerade im Onlineshop planen wir aktuell eine noch stärkere Fokussierung auf besondere Produkte.

Welcher darunter ist dein Favorit? Und: Was ist der „exotischste“ Gin aus deinem Sortiment?

Schwierig zu sagen! Es kommt immer auf den Anlass und die Art der Verwendung an. Soll der Klassiker Gin&Tonic schön sommerlich sein, greife ich zu Wint & Lila London Dry Gin und Indi & Co. Tonic Water aus Spanien, soll es ein fruchtig, herber G&T sein, ist es aktuell der LAW Ibiza Gin mit FeverTree Tonic. Gerne trinke ich auch mal einen Cockney’s Gin aus Belgien mit TOMR’s Tonic im Verhältnis 1:1 auf Eis und zu besonderen Anlässen gönne ich mir mal den exklusiven und nicht ganz billigen Jodhpur Reserve London Dry Gin, der mir nur Pur mit einem Tropfen Wasser ins Glas kommt. Exotisch sind tatsächlich einige Gins! Allerdings ist es aus oben genannten Gründen enorm schwierig da eine Auswahl zu treffen bzw. würde es den hier gesetzten Rahmen sprengen.

Was hat es mit euren „Verköstigungen“ denn genau auf sich?

Bei den „Tastings“ wird eine bestimmte Auswahl an Gins verkostet (i.d.R. 5 Stück), die Geschichte der jeweiligen Gins, sowie generelle Infos zu Gin und seiner Geschichte vermittelt. Dabei wird der Gin pur verkostet, damit man den reinen Charakter und Aromen „erschmecken“ kann. Interessant dabei ist tatsächlich die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gin-Arten wie „London Dry“, „Dry Gin“, „New Western“ oder „Old Tom“ zu erleben. Bei manchen Tastings kann man den Gin dann in Kombination mit verschiedenen Tonic Water kombinieren und so weitere Aspekte erleben. Wir veranstalten solche öffentlichen Tastings in unregelmäßigem Tonus, je nach Interesse. Gerne bieten wir auch private, individuelle Tastings für feste Gruppen an.

Zum Schluss ein Geheimtipp für all jene, denen immer nur „Gin Tonic“ auf Dauer zu langweilig ist?

Ich rate jedem unbedingt dazu die „Königin der Cocktails“, den Martini oder Dry Martini auszuprobieren! Je nachdem wie virtuos der Barkeeper veranlagt ist, ist dieser Klassiker eine echte Offenbarung! Wer jetzt nur eine Olive in klarer Flüssigkeit im Martiniglas vor Augen hat, wird vermutlich eines Besseren belehrt werden, auch wenn es natürlich diese Variante gibt. Weitere G&T Alternativen haben wir in unserem Blog https://ginobility.de/blog/category/mixen/ oder in unserem Gin-Buch, dass man sich auf unserer Seite https://ginobility.de gratis runterladen kann. In diesem e-Book gibt’s auch reichlich Hintergrundinfos zu unserer Lieblingsspirituose!

Immer noch erfreut über so viel Leidenschaft und Herzblut werde ich dann auch fündig und hoffe sehr, dass sich das Geburtstagskind über das Geschenk freuen mag.

Wer von euch bereits Gin-Liebhaber ist oder es werden möchte, dem sei ein Besuch des Webshops wärmstens ans Herz gelegt.

Bei Facebook ist man natürlich ebenso vertreten.

Am besten aber, ihr schaut einmal vorbei — ob nun zum Fachsimpeln oder einfach staunen!

Cheers und eine gute Zeit,

MatzeFFM

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Der Frankfurter “Reise-Stammtisch”

 

Wenn einer eine Reise tut…

…. so hat er für gewöhnliches Einiges zu berichten, so sagt (nicht nur der Frankfurter) Volksmund.

Wer nicht nur dem eigenen Hamster oder der Schwiergermutter von seinen Reise-Erlebnissen berichten kann, der kann beim „Frankfurter Reise-Stammtisch“ auf bereiste Gleichgesinnte treffen und die eigenen Reise-Erlebnisse und Erfahrungen teilen. Und Frankfurt ist natürlich dank Flughafen und ICE-Knotenbahnhof ein idealer Ausgangspunkt für Fernreisen und Städtetrips in die benachbarten europäischen Hauptstädte.

Auch ich plane für dieses Jahr eine größere Reise und möchte vorab einmal schauen, ob ich mir von „Experten“ vorab ein paar Tipps für meine Mietwagen-Rundfahrt an der Westküste der USA einholen. Ist das nicht allemal ein guter Grund für einen Besuch des Stammtisches?

In der Facebook-Veranstaltung zum Stammtisch habe ich mich bereits vorab danach erkundigt, ob zufällig ein Kenner der Westküste anwesend ist, und prompt scheine ich Glück zu haben. Kirsten antwortet, sie habe gar 10 Jahre in Kalifornien gelebt — ich könne sie gern am Abend ansprechen. Weitere 58 Globetrotter und Städte-Tripper haben sich angekündigt. Die zugehörige Facebook-Gruppe weist sogar 562 Mitglieder auf. Ich bin gespannt!

Als ich im „YOURS“ unweit der Börse eintreffe, stoße ich direkt auf Johannes, der den Stammtisch ins Leben gerufen hat. Okay, die Location könnte meiner Meinung nach natürlich besser gewählt sein — aber über Geschmack lässt sich bekanntlich steigen, und bereits ein ganzer Haufen hat sich davon immerhin nicht abschrecken lassen und ist seiner Einladung zum Austausch-Abend gefolgt.

Auf gut Glück nehme auch ich Platz — und nach kurzer Kontaktaufnahme zu den Sitznachbarn stelle ich fest: Besser hätte ich meinen Platz kaum wählen können.

Gleich links neben mir sitzt Christiane. Die 27-Jährige aus dem Frankfurter Nordend erweist sich nicht nur als „Nachbarin“, sondern auch als Kennerin meines Reiseziels: Sie hat bereits 10 Tage in San Francisco verbracht, einer Station unserer geplanten Rundfahrt — und zahlreiche Ideen für mich parat.

Ein echter Glücksgriff auch mein Gegenüber:

Annika hat ganze 5 ihrer 33 Lebensjahre zwecks Studium in Los Angelos verbracht und scheint mir die Westküste der USA wie ihre Westentasche zu kennen. Ich komme kaum hinterher, mir Notizen zu machen und werde mit massig Tipps versorgt. Das Studieren von Reiseführern kann ich mir nun jedenfalls sparen.

Ich bin erfreut über das Engagement von Johannes und schnappe ihn, um ihm einige Fragen zu stellen.

Gude, Johannes! Ich find‘ den Reise-Stammtisch ja wirklich klasse und habe jetzt schon von meinem Besuch profitiert. Wie kam dir die Idee dazu?

Ich wollte mal unbedingt mit der transsibirischen Eisenbahn fahren. Innerhalb meines Freundeskreises konnte ich leider niemanden dafür begeistern, meine Reisebegleitung zu sein — als– habe ich mal in der „Neu in Frankfurt“-Facebook nachgefragt. Einige Interessierte haben sich dann mit mir getroffen, und so hat sich dann die Idee eines regelmäßigen Reise-Stammtischs entwickelt.

… und scheint seitdem prächtig gediehen! Wie ist denn für gewöhnlich die Resonanz?

In der Regel freue ich mich über ca. 25 Besucher. Wir hatten aber auch schon 45 Reiselustige zu Besuch, da war ich dann selbst ziemlich beeindruckt.

Wie oft findet der Reise-Stammtisch denn aktuell statt? Und wechseln die Locations?

Ich lasse den Stammtisch derzeit monatlich stattfinden. Und damit jeder mal von einem in seiner Nähe profitieren kann, wechseln die Locations. So waren schon „Hinterzimmer“ im Nordend, die „Trinkhalle“ im Ostend oder auch der „Lokalbahnhof“ in Sachsenhausen unserer Gastgeber.

Erzählst du mir dein bisher schönstes Stammtisch-Erlebnis?

Ich habe hier mal einen netten Kerl kennengelernt, mit dem ich spontan beschlossen habe, gemeinsam einige Tage lang Norwegen zu bereisen. Und wenige Wochen später saßen wir im Flieger. Ohne den Stammtisch hätte es diese Begegnung und die schöne Reise nie gegeben. Genau solche Geschichten möchte ich auch Anderen ermöglichen — jeder Interessierte ist ganz herzlich eingeladen!

Ich freue mich und verlasse vollgepackt mit wertvollen Tipps für meinen geplanten Roadtrip das „YOURS“. Und nette Leute habe ich ebenfalls kennengelernt.

Kirsten habe ich im Laufe des Abends übrigens nicht mehr auffinden können. Gelohnt hat sich’s trotzdem allemal!

FAZIT: Ich komme gerne wieder und kann den Reise-Lustigen unter euch einen Besuch des Stammtischs nur empfehlen!

Die Facebook-Gruppe zum Stammtisch findet ihr hier.

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.