Trödel trifft auf Industrieruine: Fancy!
Der „Nightmarket“ (nicht zu verwechseln mit dem „Nachtflohmarkt“) versteht sich nach eigenen Angaben als „Nachtmarkt für Vintage, Fashion, Jungdesigner, DJ Music, Design, Food, Drinks & Love“ (puh!) und fand bislang in unregelmäßigen Abständen im „Eulenhorst“ an der Hanauer Landstraße statt.
Doof nur, dass mit dessen bedauerlichen Ende auch der nächtliche Trödel seine Bleibe verlor. Nach vorübergehender Obdachlosigkeit ist nun aber eine neue Location gefunden worden:
Das Gelände der ehemaligen „Farbenfabrik Dr. Carl Milchsack“ (ich muss ja immer wieder prusten…) im Gutleutviertel.
‘nen Außenbereich samt Live-Auftritt gab’s auch. Cool!
Dieses beherbergt üblicherweise die beiden weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Techno-Clubs „Dora Brillant“ und „Tanzhaus West“, ist Frankfurter Szenefreunden also schon lange ein Begriff.
Klar, dass ich beim ersten “Nightmarket” auf neuem Terrain einmal vorbeigeschaut habe – wenn auch nur am frühen Abend…
Morbide Fabrik trifft auf Flohmarkt: Das gefällt mir auf Anhieb!
Sowohl drinnen als auch draußen gibt’s alles, was das zeitgemäße Herz so interessiert – leider aber meines nicht unbedingt höher springen lässt.
Vorrangig präsent sind Schmuck, Klamotten (gebrauchte wie auch nagelneu in kreativen, urbanen, unkonventionellen – ihr wisst schon – Ateliers kreierte Schmuckstücke), Kleinkunst und – ganz klar – Sneaker.
All dies wird angepriesen an Ständen, die sowohl auf dem Außengelände als auch drinnen in den Räumen von „Tanzhaus West“ und „Dora Brillant“ errichtet sind, die auch entsprechend von DJ’s beschallt werden. Gefällt mir!
Interessant und ungewohnt auch ein Anblick der Location bei Tageslicht.
Schnell gelange ich auch zur Erkenntnis, dass:
- Ich unbedingt die riesige, tonnenschwere und leider für mich unbezahlbare Bahnhofsuhr vom Vintage-Stand haben will
- man sich auch im Hellen hervorragend auf dem Gelände und in den Hallen verlaufen kann.
Irgendwann bin ich mir dann aber sicher, nun alles gesehen zu haben. Und die Anzahl der einzelnen Stände ist dann doch recht überschaubar.
Schmerzlich vermisst habe ich Schallplatten; lediglich ein einziger Tonträger-Stand war zu finden, nur Elektronisches gab’s leider nicht im Sortiment. Schade!
Ganz und gar nicht vermisst dagegen habe ich die Foodtrucks, die – wie soll es auch anders sein – eine hippe, trendige und teure Verpflegung des Publikums sicherstellen sollte.
Können die bitte nicht einfach in Berlin bleiben? Dankesehr.
Da am Abend das EM-Viertelfinalspiel Deutschland-Italien ausgetragen wurde, hat man darüber einen „Public-Viewing-Raum“ mit großer Leinwand geschaffen. Nette Idee!
Mein Resümee:
Gefunden hab’ ich schlussendlich nichts, was aber wohl ganz einfach an meinen persönlichen Vorlieben und der doch recht geringen Vielfalt der Stände liegt. Hat immerhin den Geldbeutel geschont, und die 2,50 Euro Eintritt hab’ ich gern bezahlt für Ambiente und Musik.
Das Konzept „Flohmarkt trifft auf Musik“ geht aber insgesamt auf, und das Gelände der „Farbenfabrik“ ist sowieso für sich schon sehenswert genug und bietet eine hervorragende Kulisse für einen doch recht unkonventionellen Trödelmarkt.
Mal vorbeischauen lohnt auf jeden Fall!
Über die kommenden Termine des „Nightmarket“ könnt ihr euch hier informieren.
By MatzeFFM on July 9, 2016.
Exported from Medium on September 22, 2016.