Neueröffnung: Fliegender dänischer Tiger auf der “Berger”

Ich komme ja schon lange nicht mehr hinterher, was das ganze Neueröffnungs- und “Wir schließen” – Chaos auf der Berger Straße betrifft. Somit war ich denn auch nur geringfügig verwundert, als ich jüngst – fesch und frisch frisiert – den weltbesten Friseursalon verlassen hatte und schräg gegenüber ein noch von großen Plakaten verdecktes Ladengeschäft erspähte, das eine baldige Neueröffnung verkündete. Neulich, so erinnerte ich mich, war hier noch eine Boutique ansässig. Ich wurde neugierig und riskierte einen Blick auf die Schaufenster-Fassade:

“Hier eröffnet am 27. April eine Filiale von Flying Tiger Copenhagen”

Äh – wie bitte? Ein fliegender Tiger aus der dänischen Hauptstadt? Das ergab keinen Sinn für mich. Ebenso wenig auch die Botschaft:

“Wir glauben, Beziehungen und Erfahrungen machen Menschen glücklich. Darum möchten wir, dass unsere Stores und Produkte dich inspirieren, neue Sachen auszuprobieren, kreativ zu sein und mehr Spaß mit deiner Familie und deinen Freunden zu haben. Oder wie unser Gründer Lennart Lajboschitz gesagt hat: ”Wir wollen ein Katalysator sein. Wir möchten, dass du deine Werte lebst, damit dein Leben so ist, wie du es willst.“ 

Was auch immer hier eröffnen mag: Braucht die Berger Straße sowas?

Eine kurze Internet-Recherche führte mich zur offiziellen Webpräsenz und ergab, dass es sich um eine Art Kaufhaus für dänisches Design und Kunstartikel handeln müsse. Keine Ahnung, ob ich sowas brauche – aber die Website verrät mir schließlich, dass ich hier Dinge finden könne, von denen ich träume, obwohl ich nicht einmal wisse, dass sie existierten.

Ich bin skeptisch, aber schaute nach der Eröffnung dennoch mal vorbei.
Ein weiterer Krempel- und Gedöns-Laden? Lässt “Nanu Nana” hier grüßen? Oder doch Bereicherung für die Berger Straße? 

 

Schnell weiß ich, was gemeint ist

Zwei Tage nach der Eröffnung sind die Plakate dem breiten Eingang gewichen. Einmal drin, fällt mir zuerst der angenehm weitläufige Ladenraum auf. Noch sieht hier alles nagelneu aus, die Wände sind weiß, die Regale nüchtern. Dass dies nun dennoch nicht steril wirkt, liegt an der Vielzahl der quietschbunten Artikel, die hier zum Verkauf stehen.

Die Produktpalette erinnert nur auf den ersten Blick auf das Allerlei aus Kerzen, Bilderrahmen, Deko-Zeugs und Haushaltsartikel, wie es sonst bereits zur Genüge bei “Nanu Nana”, “Das Depot”, “Xenos” & Co. zu finden sind.

Der zweite Blick dann nämlich offenbart mir recht schnell, was wohl mit den Dingen gemeint ist, von denen ich angeblich “träume, ohne überhaupt zu wissen, dass sie existieren”.

Beispiele gefällig? 

Wie wäre es beispielsweise mit dieser Seifenblasenmaschine (rechts im Bild) für schnippische 15 Euro? Oder einem handlichen Megaphon?

Nicht euer Ding? Dann freut ihr euch vielleicht eher über eine fesche Propeller-Mütze oder eine bunte Wasserpistole für den kommenden Sommer?

Das ist euch immer noch nicht verrückt genug? Dann träumt ihr vielleicht schon immer von einem Angelbecken für einen kurzweiligen Toilettengang?

Ihr seid der Meinung, diesen unnützen Quatsch braucht kein Mensch? Haltet euch fest, es geht noch besser: Und zwar mit dieser Apparatur, mit der man sich Tortenstücke ins Gesicht werfen lassen kann. Kostet schlappe 10 Euro:

So viel Spaß für wenig Geld! Na, wisst ihr nun auch, was gemeint ist?

 

Mein Fazit

Keine Ahnung, ob ICH das brauche, keine Ahnung, ob die Menschheit, die Berger Straße sowas braucht. Mein Besuch sorgte aber für großartiges Amüsement, denn tatsächlich fand ich allerlei Dinge, von deren Existenz ich zuvor niemals geahnt hätte.

Angesichts der Androhung, dass hier jeden Monat über 200 neue Artikel im Sortiment erscheinen sollen, werd’ ich aber auf jeden Fall wiederkommen.

Nicht, weil ich tatsächlich eine Torte-ins-Gesicht-Wurfmaschine bräuchte – eher dann, wenn ich einmal wieder auf der Suche nach einem ausgefallenen Geschenk bin. Denn – Nutzen hin, Nutzen her – Freude machen die Artikel hier in jedem Fall. Muss ja schließlich auch nicht immer alles Sinn machen im Leben.

In jedem Fall freue ich mich über den fliegenden Tiger aber allemal mehr, als ich es über den gefühlt dreiundzwanzigsten Handyladen, den zwölften DM oder das achte Burger-Restaurant auf unserer “Berger” getan hätte. 

Und wer hier nix findet, der kauft eben ‘ne Flasche Wasser oder ein Ladekabel. Gibt’s hier nämlich auch.

 

THE FLYING TIGER COPENHAGEN 
BERGER STRASSE 187
FRANKFURT – BORNHEIM 

 

 

 

Die Sache mit dem Ding.

Was ist das eigentlich für ein “Ding”, das da alle machen? Nicht im Kollektiv, nein, jeder ganz für sich? Im Lauten wie im Leisen, jedenfalls ganz sicher jeweils absolut individuell? So individuell sogar, dass dieses “Ding” mitunter oftmals als “das eigene Ding” bezeichnet wird?

Fast fühle ich mich ein wenig schlecht, euch nun mit dieser alten Kamelle anzukommen: “Mach’ dein eigenes Ding”, “Beib’ du selbst” – ziemlich ausgelutscht, diese Phrasen. Totgeschrieben ohnehin, ich will mir gar nicht vorstellen, wie viele Posts, Artikel, Aufsätze, Bücher schon über jenes mysteriöse “eigene Ding” verfasst wurden. Wohl jeder Bravo-Leser weiß um diese Binsenweisheit.

Doch ich komme nicht umhin, mir eine Frage zu stellen: Was ist das eigentlich, dieses “eigene Ding”?

Und wie sieht es in der Praxis aus, beschließt man, fortan sein “eigenes Ding zu machen” ? Bedeutet es völlige Rücksichtslosigkeit in beruflichen wie privaten Belangen, ein Loslösen von jeglichen Konformitäten – oder bleibt es am Ende doch nur hohle Phrase?

Ich hab’ einfach mal ein paar Leute gefragt, ob sie denn ihr eigenes Ding machten. Wenig überraschend, dass die prompte Antwort stets lautete:

“Natürlich mach’ ich mein eigenes Ding!”

Eine anders lautende Antwort habe ich derweil nie bekommen. Klar, wer behauptet schon von sich, fremdgesteuerter Mitläufer zu sein, ein Mensch ohne Meinung, gar ohne Ziele?

Ich fragte weiter nach. Was die Leute denn konkret darunter verstehen, “ihr eigenes Ding zu machen”. Nun blickte ich zumeist in ratlose Gesichter, statt eine schnelle Antwort zu erhalten. Da müsse man noch mal genau überlegen, ja, das sei gar nicht so einfach zu definieren, jenes eigene Ding.

So einig sich alle darin waren, ihr Ding zu machen – so schwierig scheint die Frage nach einer Definition dieses Dinges zu sein, nach dessen Bedeutung, nach dessen Umsetzung.

Anlass genug für mich, mir ein paar Gedanken zu machen. Auch ich bin schließlich felsenfest davon überzeugt, mein Ding zu machen. Was ich allerdings konkret darunter verstehe, wie sich die Ausübung des Dinges konkret auf mein Leben auswirkt: Das fällt auch mir zunächst nur schwierig in Worte zu fassen.

Zeit, das zu ändern! Nehmt ihr Teil an meiner Ergründung des ominösen Dinges? 

 

Carpe Diem

“Och nöö….”, werdet ihr euch nun denken. “Bitte nicht noch so ‘ne alte Kamelle”. Und ihr habt ja recht, kein Lebensmotto wird wohl inflationärer verwendet als “Carpe Diem” – Nutze den Tag. Zuhauf zu finden in Lebensratgebern, Poesiealben, in großen Lettern auf Facebook. Nein, besonders einfältig ist er wirklich nicht, dieser Auftrag, das Beste aus jedem Tag zu machen.

Dennoch: 

Jeder sollte sich darüber bewusst sein, dass auch der eigene Tag nur 24 Stunden hat. 24 Stunden, die zur Verfügung stehen, um sie nach eigenem Belieben zu füllen. 24 Stunden, die genutzt werden wollen, um Ziele zu erreichen – oder an deren Erreichen zu arbeiten. Vorausgesetzt natürlich, man ist tatsächlich frei in der Entscheidung über die eigene Zeit – und nicht gerade in Gefangenschaft, noch minderjährig oder Komapatient.

Nun werden die ersten vielleicht widersprechen:

“Schön wär’s”, werden sie sagen – “Die meisten meiner Tage bestehen aus der Ausübung meines Jobs, Alltagspflichten wie Einkäufen, ein wenig Entspannung am Abend – und schlafen muss ich ja auch noch irgendwann. Wo bleibt da noch Zeit für freie Zeiteinteilung? Mein Chef zeigt mir ‘nen Vogel, wenn ich ihm erkläre, dass ich aufgrund akuter Unlust der Arbeit lieber fern bleibe!”. 

Soweit, so richtig. Aber: Auch die eigenen Verpflichtungen wie der Job sind aus einer freien Entscheidung heraus getroffen. Und dienen einem ganz konkreten Ziel: Dem Erwerb eines Einkommens zur Absicherung der eigenen Existenz, als finanzielle Grundlage für alle weiteren Bereiche des Lebens, für den Luxus der eigenen vier Wände – oder zumindest ein Dach über den Kopf.

Und das ist doch schon mal ein ganz großes und hervorragendes Ziel, das ihr hier Tag für Tag erreicht, oder? Ihr habt euch aus freien Stücken dafür entschieden, täglich einige Stunden lang fremdbestimmt zu arbeiten. Dafür seid ihr die restlichen Stunden lang ein (finanziell) unabhängiger Mensch und könnt euer Leben auf ein solides Fundament bauen.

Auch ich quäle mich mitunter mitten in der Nacht um 2 aus dem Bett: Weil ich mich für einen Beruf entschieden habe, der dies gelegentlich erfordert. Der mir aber Freude bereitet, der mir mein Leben in Frankfurt finanziert. Und, wie ihr wisst: So ein Leben in Frankfurt, das ist leider kein immer günstiges Vergnügen.

Niemand würde euch davon abhalten, einfach nicht mehr am Arbeitsplatz zu erscheinen. Ihr müsstet nicht mal kündigen. Nur mit den Konsequenzen, mit denen müsstet ihr leben. Besteht nicht das gesamte freie Leben aus einem ständigen Abwägen von Entscheidungen und deren resultierender Konsequenzen?

Zurück zum Thema:

Jeder sollte sich darüber bewusst sein, dass jede einzelne Sekunde eines jeden einzelnen Tages aus freien Stücken heraus gestaltet und genutzt werden kann. Die Entscheidung, wie dies getan werden soll, obliegt alleine jedem einzelnen, freien Menschen. 

Sich dieser Erkenntnis ganz bewusst zu sein ist die wichtigste Grundlage dafür, sein “eigenes Ding” zu machen. 

 

Die Sache mit den Zielen

Nach all der Küchentisch-Psychologie wird’s nun etwas praktischer: Ich mache mir Gedanken über Ziele. Alle reden über Ziele, jeder hat sie, manche sogar bereits erreicht. Ziele sind omnipräsent, sich mit ihnen zu beschäftigen ist unausweichlich.

Doch wieso eigentlich Ziele? 

Ganz schön anstrengend also, sich permanent mit Zielen und deren Erreichen beschäftigen zu müssen. Zeitraubend ohnehin. Wieso nicht also gleich ganz bleiben lassen, sich entspannt und ganz ziellos zurücklehnen und die Welt einen schönen Ort sein lassen?

Ganz einfach: Weil der Mensch nicht zum “Sein” geschaffen ist.

Es liegt in der Natur des Menschen, niemals zufrieden mit dem Zustand der Beharrlichkeit zu sein. Jeder von uns strebt nach irgendetwas, ob bewusst oder unbewusst. Der Mensch erträgt keinen Stillstand, keine Langeweile. Das ist sein Fluch und Segen. Meint ihr, die Menschheit hätte jemals einen Fuß auf den Mond gesetzt, hätten sich alle gedacht: “Och ja, ganz nett heute, ich lass’ den Tag mal ‘nen schönen Tag sein und das Leben an mir vorüberziehen?”

Nein, das entspricht nicht unserer Natur. Und darum setzt sich jeder von uns ständig neue Ziele, im Großen wie im Kleinen:

Die Stunde joggen, die Einkäufe des Tages, die Ausbildung, das Studium, der Beruf, das eigene Kind, das gelesene Buch, das geschriebene Buch, die Urlaubsreise, die Verabredung mit einem guten Freund, der Frühjahrsputz, die Millionen auf dem Konto, das neue Auto, die Entspannung in der Sauna, das Bepflanzen eines Blumenbeets, die Traumwohnung, das Komponieren eines Liedes, das Erlernen eines Instrumentes oder einer Sprache, das Hören einer Schallplatte, das Leben in einer neuen Stadt, die Briefmarkensammlung, der Konzertbesuch:

All das sind Ziele, ganz Große und ganz Kleine. Schnell und leicht erreichbare – und welche, die nur langfristig und mit größerer Mühe zu erreichen sind. Ziele, die ein Jeder von uns hat. Ziele, die ganz unterschiedlich sind, und dennoch nur einer einzigen Sache dienen: Der Erfüllung von Bedürfnissen.

Es liegt in unserer Natur, dass wir nur zufrieden sind, wenn wir unsere Bedürfnisse durch das Erreichen unserer Ziele befriedigen. Und ebenso in unserer Natur liegt es wohl, dass wir uns – oft, bevor wir ein Ziel erreicht haben – schon ein nächstes Ziel setzen, um ein neues oder anderes Bedürfnis zu befriedigen. Und das allergrößte menschliche Bedürfnis, das ist das Bedürfnis nach dem “Mehr”, so denke ich.

Jeder von uns will immer mehr – mehr Sehen, mehr Erleben, mehr Gespräche, mehr Geld, mehr Geld ausgeben, mehr verkaufen, mehr kaufen, mehr Reisen, mehr Anerkennung, mehr Karriere, mehr Eindrücke, mehr Kultur, mehr sportliche Leistung, mehr Gesundheit, mehr Freude, mehr Technik, mehr Wissenschaft, mehr Information, mehr Freunde. Hauptsache mehr, dann geht’s uns gut.

Wunderbare Sache eigentlich, aber leider gar nicht so einfach, da durchzublicken. Es gilt also überlegen:

Wie möchte ich die nur 24 Stunden des Tages verbringen, um meine Ziele zu erreichen oder an ihrer Erfüllung zu arbeiten? Welches “Mehr” ist mir wichtig genug, ihm meine begrenzte Zeit zu widmen? Welches “Mehr” ist Zeitverschwendung, da es meine Bedürfnisse nicht befriedigt?

Ihr seht: Es ist überaus wichtig, die eigenen Ziele klar zu formulieren und im Blick zu haben. ALLES kann niemand erreichen, “von allem ein bisschen” erzeugt keine Glücksgefühle. Wichtig ist allein, was euch wichtig ist. Dem ihr alles Andere – auch die kurzfristigen Verlockungen – unterordnet. Und euch dabei stets darüber bewusst seid:

Jede Entscheidung FÜR etwas ist zeitgleich eine Entscheidung GEGEN alles Andere. Lässt sich nix dran machen, Naturgesetz, is’ halt so.

Und auch Zeit, die hat man nicht – man muss sich bewusst dafür entscheiden, sie sich zu NEHMEN. 

 

Und nun: Egoist werden?

Soweit also meine Gedanken über Zeit, Ziele und Entscheidungen. Wer sich allein auf die Erreichung seiner ganz eigenen Ziele fokussiert, Verlockungen trotzt, sich immer wieder ganz bewusst entscheidet: Der macht für mich “sein Ding”.

Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich dieses “Ding” konkret in mein eigenes Leben übertragen kann. Oder mache ich es vielleicht bereits, mein eigenes Ding?

Ja, ich habe Ziele. Noch so einige, für die ein einzelnes Leben niemals ausreichen würde. Bleibe ich also erst einmal im Kleinen:

Ich weiß um die Dinge, die mich glücklich machen. Einen neuen Blog-Artikel zu veröffentlichen, beispielsweise. Eine Radtour ins Grüne, dabei ungeahnte schöne Flecken Erde entdecken. Ein Buch durchgelesen zu haben. Besonders zufrieden zu sein mit einem Bild, das ich vom Entwickeln abhole – und ein weiteres meiner Foto-Alben zu vollenden.

Niemand zwingt mich dazu, diese Dinge zu tun. Ich entscheide mich ganz bewusst dazu, Zeit und Energie in sie zu investieren. Und damit gegen alles andere. Klingt erstmal ziemlich simpel, doch Halt!

 

Die Tücken der Ablenkung 

Was sich theoretisch erstmal easy anhört, ist dann doch mitunter nicht immer einfach konsequent umzusetzen. In diesem Moment, in dem ich diese Zeile schreibe, da erinnert mich der SPIEGEL ONLINE-Tab in meinem Browser daran, dass ich auch mal wieder das Weltgeschehen checken könnte. Auch der Facebook-Tab bereitet mir ein schlechtes Gewissen, ich hab’ nämlich schon wieder neun Benachrichtungen und zwei private Nachrichten, die gelesen und beantwortet werden wollen. Ach ja, E-Mails hab ich auch schon seit drei Stunden nicht gecheckt.

Doch – ich erinnere mich daran, dass es mein Ziel ist, diesen Beitrag zu schreiben. Und damit, so denke ich, mache ich mein kleines, eigenes Ding. Zumindest in diesem Moment. Doch die Tücken der Ablenkung, sie lauern überall und ständig.

Eine Nummer größer: Wenn ich eigentlich ein Buch lesen möchte, die Kumpels aber zum spontanen Umtrunk laden – dann sage ich ab, setze mich alleine ins Café und lese. Oder stoße eben später zum heiteren Umtrunk, weil ich erst noch lesen möchte.

Ja, und öfters, da geh’ ich auch einfach mal nach Hause, weil ich unbedingt noch einen Beitrag schreiben oder Fotos einkleben möchte – statt den dritten Apfelwein zu bestellen. Das erzeugt zwar öfters mal Unverständnis (“Kannste doch auch morgen noch machen, jetzt bleib’ schon hier, ist ja gerade so lustig!”) – mach’ ich dann aber nicht und gehe allen Widerreden zum Trotz nach Hause.

Auch damit mach’ ich mein Ding.

 

Ist das nun egoistisch? 

Während ich diese Zeilen schreibe, merke ich, dass sich das zunächst mal ziemlich egoistisch anhört. Ein Leben, einzig und allein ausgerichtet auf die Erfüllung der eigenen Ziele? Und was ist eigentlich mit den anderen? Bin ich nun rücksichtsloser Egoist?

Ich denke, nein. Das beharrliche Festhalten an eigenen Zielen und deren hartnäckiges Verfolgen ist mit einem guten Miteinander vereinbar.

Beispiel gefällig? Angenommen, ich bin mal wieder an der Erfüllung meiner Ziele beschäftigt. Will eigentlich eine Radtour machen, die ich mir schon immer vorgenommen habe.

Doch während ich in den Sattel steige, da klingelt das Mobiltelefon. Ohjeh, Kumpel ruft an, Freundin hat Schluss gemacht, vorher das Konto geplündert, mitsamt Auto durchgebrannt. Whatever, Weltuntergang, kurzum: Meinem Kumpel, dem geht’s richtig mies. Er äußert den dringenden Wunsch, schnellstmöglich mich und mein offenes Ohr an seiner Seite zu wissen. Bestenfalls in Kombination mit Bier, das brauche er jetzt.

Und ich? Ich stehe – mal wieder! – vor einer Entscheidung. Mein Ziel zu erreichen, endlich die Radtour zu machen – oder meine Zeit nun damit zu verbringen, meinem Kumpel ein guter Freund zu sein.

Angenommen, ich teilte meinem Freund nun mit, er solle sich jemand anderen zum Ausheulen suchen, ich würde lieber Rad fahren: Dann wäre ich zwar überaus zielorientiert, aber gleichzeitig ein ziemlich schlechter Freund. Und ein egoistisches Arschloch obendrein.

Ich würde mich also ganz sicher dazu entscheiden, umgehend meinem Kumpel Beistand zu geben. Wie passt das jetzt zu meiner Theorie, dass es überaus erstrebenswert ist, stets allein das “eigene Ding” zu machen? Konsequent nur eigene Ziele zu verfolgen?

Ganz einfach: Ich gebe einem übergeordneten Ziel den Vorrang 

“Ich will meinem Kumpel ein guter Freund sein” – hey, ist das nicht auch ein Ziel? Jawollja, ein für mich sogar sehr wichtig ist. So wichtig sogar, dass ich ihm das Ziel der Radtour unterordnete, und statt ins Grüne postwendend zu meinem Kumpel fahre.

Somit habe ich also meinen eigenes, hier übergeordnetes Ziel, erreicht. Und damit “mein Ding gemacht”. Ganz ohne Egoist zu sein.

 

Unabhängig bleiben

Wichtig soll es für mich vor allem sein, unabhängig zu sein. Das heißt auch explizit: Unabhängig von anderen Menschen.

Dass ich kein Egoist bin, hätten wir ja nun geklärt.
Bin ich nun aber ein verquerer Einzelgänger, gar ein Soziopath?

Nein, bin ich ganz sicher nicht. Ich freue mich über jeden, der mich bei der Umsetzung meiner Ziele teilt. Der bestenfalls sogar das gleiche Ziel verfolgt, einen Ausflug zu machen zum Beispiel. Und ein solcher macht gemeinsam schließlich am meisten Spaß! Gilt natürlich auch für gemeinsame Foto-Streifzüge durch die Stadt, größere Projekte und Abenteuer.

Ich möchte meinen Ausflug (also mein Ziel) aber auch nicht von anderen abhängig machen. Und mach’ ihn deswegen eben alleine. Dafür schlag’ ich dann eben auch Verabredungen aus, auf die ich keine Lust habe. Wenn ich eine Stunde lang joggen gehen möchte, dann hab’ ich erst später Zeit für Verabredungen zum Kaffee. Wenn ich Dienst habe, dann bin ich pünktlich auf der Arbeit – für die ich mich entschieden habe, um meine Existenz zu sichern.

Weil ich eben mein Ding machen möchte. 

 

Und ihr so?

Für mich habe ich nun also definiert, was es bedeutet, das eigene Ding zu machen. Wenn ihr bis hierhin durchgehalten habt: Respekt!

Mag sein, dass ich euch mit meinen langatmigen Ausführungen genervt habe. Mag sein, dass sich meine Zeilen lesen wie ein zweitklassiger Lebensratgeber. Dass all diese “Erkenntnisse” doch ziemlich banal sind. Vielleicht haltet ihr all das Geschriebene für Quatsch, wenn gar garniert mit Sauce.

Für mich aber war es wichtig, mir Gedanken über “das Ding” zu machen, diese festzuhalten. Ja, ihr ahnt es bereits: Das war ein Ziel von mir.

Dieses Ziel habe ich nun erreicht, der Beitrag ist vollendet.
Was jetzt noch fehlt, ist die Debatte:

Teilt ihr meine Definition und meine Gedanken?
Oder habt ihr laute Einwände, möchtet mir noch ein paar Denkanstöße liefern?

Bedeutet es für euch vielleicht sogar etwas vollkommen anderes, wenn ihr von euch behauptet, ihr würdet euer Ding machen? Und ist euer “Ding” vielleicht etwas vollkommen anderes?

Ich bin schon ganz gespannt auf eure Gedanken, die ihr mir gern per Kommentar zukommen lassen dürft.

 

Abschließend ein Dankeschön 

Während ich diesen Text geschrieben habe, kamen mir zwei Menschen in den Sinn. Bei denen ich mich aus gegebenem Anlass nun kurz bedanken möchte:

Danke, Christian! Danke dafür, dass du mir gezeigt hast, wie herrlich einfach es ist, Tag für Tag “sein Ding” zu machen – nämlich ganz banal, indem du so konsequent Tag für Tag mit dem Hund am Weiher oder auf dem Feldberg warst.Einfach, weil es dir wichtig war. Das hat mir imponiert und mich dazu bewogen, mir selbst jeden Tag eine kleine Auszeit zu nehmen. 

Danke, Monika! Danke dafür, dass du mir irgendwann von den Bedürfnissen erzählt hast. Von dem “tief in sich selbst horchen”, das manchmal so schwierig ist. Aber so wichtig, um Bedürfnisse zu erkennen und sich daraufhin Ziele zu setzen. Dank deiner Worte kann ich dies nun immer besser – meistens jedenfalls. 


Und nun: Beitrag fertig, ziel erreicht. Laptop ausschalten, fertig machen. Ich hab’ da nämlich noch ein Ziel vor Augen und will noch schnell mein ding machen…

 

Wohin schon am Dienstagabend? Zum Beispiel zur Jam-Session im “Spritzehaus”.

Montags- und Dienstagabends ausgehen in Frankfurt, das ist mitunter etwas tricky. Ab dem Mittwoch, da beginnt die Stadt sich auf das Wochenende einzustimmen oder zieht die Feierei gleich vor in die Wochenmitte.

Die ersten beiden Tage einer Woche, die bieten kein allzu buntes Ausgehprogramm. Am Montagabend bleibt da eigentlich nur die Partyreihe “What’ up Monday” des Velvet (blöde nur, wenn man nicht gerade Student ist) oder das PubQuiz im O’Dwyers Irish Pub (blöde nur, wenn man kein Ratefuchs ist).

Am Dienstagabend dann kann man zwar im “Orange Peel” allwöchentlich die Jazz/Blues/Funk – Session von Tommie Harris & Freunden genießen, aber jeden Tag Currywurst schmeckt ja irgendwann auch nicht mehr.

Neulich aber – es war einer jener Dienstage – begab es sich, dass ich wie üblich schlaftrunken zum Briefkasten wankte, um mich der Lektüre meiner Frankfurter Rundschau widmen zu können. Eine ganze Sonderseite war da Alt-Sachsenhausen gewidmet. Alt-Sachs, das sei nämlich mehr als nur Shisha-Bar und Ballermann. Wer sich davon überzeugen wolle, der solle doch gleich heute Abend mal der “Jam-Session” im Spritzehaus beiwohnen. Ich nahm den Artikel derweil wohlwollend zur Kenntnis.

Im Laufe des Tages dann meldete sich mein Freund Arne. Er habe Besuch und Langeweile, ja ob ich denn verfügbar wäre am Abend. Klar war ich das, hatte schließlich frei – und wir einigten uns auf das “Speak Easy” als Treffpunkt, schließlich sei sein Besuch ein Freund gepflegter Gitarrenmusik.

Ganz unverhofft landete ich an diesem Dienstag dann also doch in Alt-Sachsenhausen, den Artikel vom Morgen noch im Hinterkopf.

Es lag also nahe, die wenigen Meter hinüber in die alte Sachsenhäuser Feuerwache zu riskieren, um mal vorbeizuschauen bei der “Jam-Session”.

 

Und nun zur Kernaussage

Als wir die Türen öffnen und unter die Feuerwehrschlauch-behangenen Decken treten, sind wir kurz irritiert: Das Publikum scheint “ein wenig” älter, wirklich viel los ist auch noch nicht.

Aber hey, verdammt: Die Musik ist geil! 

Die drei Musiker auf der Bühne (Schlagzeug, Gitarre, Bass) machen Laune, wir beschließen zu bleiben.

Und siehe da: Kaum haben wir Platz genommen und angestoßen, da füllt sich die alte Feuerwache. Zwei Mädels gesellen sich zu uns, wir versinken im Tratsch.

Und irgendwann, da wird die Bühne freigegeben für jedermann. Ich habe bereits mehrere Besucher beobachtet, die ihre Instrumente mit ihm Gepäck haben – und nun die Bühne entern dürfen.

Hey, für ‘nen Dienstag, da ist das ziemlich gut hier. 
Und wieder mal hat es sich gelohnt, einfach mal was Neues auszuprobieren. Gibt eben auch an einem schnöden Frankfurter Dienstag mehr zu erleben, als man meinen möchte, 

Probiert es aus!

Last Exit Sossenheim: Auf der Suche nach den echten Frankfurtern

“Und, woher kommst du ursprünglich?”

Es dauert meist nicht lange, bis im Gespräch mit neuen Bekanntschaften fast unweigerlich diese Frage gestellt wird. Dass man woanders aufgewachsen ist, nur aufgrund unglücklicher Umstände (meist war’s der Beruf, seltener die Liebe), gilt unter der innerstädtischen Frankfurter Bevölkerung als fast selbstverständlich.

Im Nordend oder Bornheim einen waschechten Frankfurter kennen zu lernen, das ist ungefähr so wahrscheinlich wie ein Mittwochmorgen ohne Blechlawine auf der Friedberger Landstraße –  oder eine bezahlbare Zweizimmerwohnung an der Berger Straße zu finden.

Wie schade eigentlich! Und hey, irgendwo müssen sie sich doch verstecken, die Frankfurter Originale. Schon seit langem habe ich die Theorie entwickelt, dass sie irgendwo da draußen in den Stadtteilen weitab der ach so “hippen” Innenstadt zu finden sind.

Und, ganz ehrlich: Wer von euch war schon mal in Zeilsheim, Schwanheim, Nieder-Eschbach, Hausen? Oder gar in Sossenheim?

Man weiß um diese Stadtteile, nimmt sie wohlwollend als Bestandteil von Frankfurt zur Kenntnis. Stört sich nicht weiter an ihnen, liest ihre Namen oft als Endhaltestellen auf den Zielanzeigen diverser S-Bahn- oder Buslinien. Und gerüchteweise kann man sogar leben dort. Nur wirklich einmal mal dort gewesen: Das sind die wenigsten von uns Zugezogenen. Doch genau da, so vermutete ich, da tummeln sich all die echten Frankfurter. Ganz unter sich, in Ruhe, verschont von jeglichem Pseudo-Schick, Szene-Gehabe und Mietpreis-Wucher.

Das wollte ich ändern. Wollte das “andere Frankfurt” erkunden, sie endlich finden, die wahren Frankfurter. Wollte Rucksack und Freund Michael packen, mich einfach mal auf den Weg machen und treiben lassen.

 

Wieso also nicht mal nach Sossenheim?

Sossenheim also. Bekannt war mir der Stadtteil bislang vor von der Frankfurter Band “Die Quietschboys”, die ihrem Heimat-Stadtteil eine gleichnamige Hymne widmeten: “Sossenheim – hier leb’ ich gern, da kauf ich ein!”

Weit weniger lebensfroh dagegen muten die bissigen Karikaturen an, die der Künstler Chlodwig Poth unter dem Namen “Last Exit Sossenheim” veröffentlichte.

Gibt man “Sossenheim” bei Google ein, ahnt man schnell, woher der zweifelhafte Ruf des Stadtteils kommt. Wohntürme, mit teuren Autos und Goldkette posenden Gangster-Rapper. ProSieben nutzte Sossenheim einst als Schauplatz einer Reportage über das “Frankfurter Ghetto”.

Gewalt, Drogenhandel, Straßengangs also – muss ich nun Angst um körperliche Unversehrtheit und Wertsachen haben? Meine Neugierde jedenfalls, die ist geweckt. Und selbst wenn: Auch das ist eben Frankfurt. Und auch diese – vielleicht düstere Seite – der Stadt, die möchte ich kennen lernen. Immerhin nennen über 16.000 Frankfurter den Stadtteil ihr Zuhause.

 

Eine Busfahrt, die ist lustig…

Es ist Ostermontag und ziemlich kalt, als ich mich mit meinem Freund Micha an der Konsti treffe. Während ich mich in den Gefilden der zentralen Staddteile äußerst zielsicher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewege, erfordert die Fahrt nach Sossenheim dann doch einen kurzen Blick in die Verbindungsauskunft. Erstmal mit der S-Bahn nach Rödelheim. Jawollja, auch das habe ich schon mal gehört, klingt machbar. Vor Ort wird’s dann ein wenig komplizierter: Einen Bus der Linie 55 gilt es zu finden.

So so, es gibt also noch Busse fernab der Linien 30, 32 und 36: gut zu wissen! Endlich bekomm’ ich hier mal was geboten für das viele Geld, das ich Monat für Monat für mein RMV-Ticket bleche. 

Wir fahren nochmals zwanzig Minuten durch bislang unbekannte Gefilde der Stadt. Kaum zu glauben: Wir befinden uns in unserer Heimatstadt, dennoch erscheint jede Straßenecke hinter der Fensterscheibe wie eine gänzlich neue Welt. “Nächster Halt: Sossenheim Kirchberg”, so ertönt die wohl vertraute VGF-Computerstimme. Wir sind dann wohl da. Da,wo die Frankfurter wohnen, da, wo Frankfurt noch Frankfurt sein muss.

 

Fachwerk! Kirchen! Dorfidylle!

Der Kirchberg, so analysieren wir messerscharf, heißt Kirchberg, weil auf ihm neben einer – leider geschlossenen – Stadtbibliothek eine Kirche thront. Und die ist schmuck anzuschauen, mindestens genauso wie die schnuckeligen Fachwerk-Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Keine Filialen einschlägiger  Aufback-Ketten weit und breit, stattdessen Bäckereien. Wir sind entzückt. Hübsch haben sie es hier, die echten Frankfurter! Nur, von denen, da ist leider noch niemand zu sehen. Wir schlendern ein wenig durch die Straßenzüge, entdecken hier und da Menschen ihre Autos putzen oder Wäsche auf den Balkonen der Zweifamilienhäuser aufhängen.

Alles in allem: Ein schöner, dörflicher, gutbürgerlicher Eindruck, der sich uns hier präsentiert. Und das hier soll sozialer Brennpunkt sein? Können wir kaum glauben. Kaum zu glauben auch, dass wir uns immer noch in Frankfurt befinden. Wie unterschiedlich diese Stadt doch immer wieder sein kann! 

 

Am Sulzbach, wo der Reiher reihert

Micha und ich, wir streunen weiter vollkommen planlos durch Sossenheim. Einen echten Ortskern, den entdecken wir nicht. Dafür aber einige Gasthäuser, und ja, sogar Fremdenzimmer werden hier auf Schildern offeriert! Warum nicht mal übers Wochenende nach Sossenheim?

Wir erreichen einen Spielplatz, ja, hier soll es wohl auch den Kleinen gut gehen. Hinter dem Spielplatz wird es überraschend grün, es muss der Sulzbach sein, der sich hier am Wegesrand durch die Wiesen schlängelt. Wir beschließen, dem Weg zu folgen, genießen die Natur. Auch einem Reiher scheint es hier zu gefallen, er stolziert durch den Bach, schaut einer Entenfamilie beim Schwimmen zu. Er nimmt reißaus, als zwei Hunde angetobt werden.

 

Auch wir schauen uns besser mal um, und tatsächlich: Die beiden Hunde gehören zu zwei Frauen, die ihre Vierbeiner mittels Ballwurf bespaßen.

Das müssen sie sein, die echte Frankfurter! 

Ich packe die Gelegenheit beim Schopf, frage, ob die beiden Hunde-Besitzerinnen denn in Sossenheim lebten. Als sie bejahen, könnte ich jubeln: Wir haben sie endlich gefunden, die Alteingesessenen! Ich frage, wie es sich so lebe, hier im Sossenheim. Man sei zufrieden, erzählen die beiden – es sei schön hier, nicht weit ins Grüne, ruhig. Ich komme auf die Gerüchte über einen sozialen Brennpunkt zu sprechen. “Nun ja”, bekomme ich zu höre, “bei den Hochhäusern ist’s sicherlich nicht ganz so schön. Aber davon bekommen wir nichts mit”.

Ich muss dann einfach doch sicherheitshalber noch danach fragen, ob die beiden denn schon immer hier leben. Und prompt folgt die Ernüchterung:

“Nein, wir sind hier auch nur Zugezogen!”. Ich lasse die Schultern hängen, wünsche den beiden einen schönen Tag. Verdammt noch mal, wo sind sie nur zu finden, die Originale?

 

Ein Café wie aus Omas Zeiten

Wir sind schon eine Weile unterwegs, die Beine schreien nach einer Pause. Wir laufen zurück gen Kirchberg, halten Ausschau nach Einkehr. Und schnell, da werden wir fündig:

“Café Kitzel” lesen wir an einem Häuschen an der Hauptstraße, jetzt ein Kaffee wäre fein. Wir treten ein – und fühlen uns um mindestens 4 Jahrzehnte in die Vergangenheit zurückversetzt.

Die Wände voller Bilder, eine Standuhr, klassische Kaffeehausmöbel. Verschiedenste Kuchenstücke in der Auslage, genau so muss es ausgehen haben, als Oma noch ein junges Ding war. Das Café Kitzel ist gut besucht, wir nehmen Platz neben einem Herren nebst Begleitung.

Wie schön und gemütlich hier. Auch ohne Blick in die Karte bin ich mir ganz sicher, dass man hier vermutlich nicht einmal weiß, wie “Latte Machhiato” überhaupt geschrieben wird. Auch nach Sojamilch brauche ich vermutlich gar nicht erst zu fragen. Gut so!

Ich bestelle also ein Kännchen grundsoliden Filterkaffee, Micha tut es mir gleich und nimmt noch ein Stück des duftenden Apfelstreusel mit dazu.

Hier lässt es sich gut Seelebaumeln:
Rentnerpaare statt bunte Sneaker, Goldrand-Tassen statt Milchschaum. Früher, da war eben doch nicht alles schlechter. 

Ich entschuldige die Störung, frage den netten Herren neben uns, ob er denn öfters hier sei. “Leider viel zu selten”, sagt er. Aber er sei in Sossenheim geboren und schon immer gern hierher gegangen.

Ich könnte jubeln. Wir haben ein Original gefunden, einen waschechten Frankfurter entdeckt. In Sossenheim, inmitten eines herrlich antiken Cafés. Wusste ich’s doch gleich! Mission completed, ich bin glücklich. Der Kaffee tut sein Übriges.

Wir bleiben, bis das Café schließt. Fragen auch die liebe Dame von Bedienung, ob sie denn von hier sei. Na klar, noch ein Volltreffer. Wir bezahlen, kommen ins Gespräch, geben uns als Touristen aus der Innenstadt zu erkennen.

“Wie schön, dass ihr euch hier wohlfühlt”, sagt sie. Es gebe ja sonst kaum noch Cafés, die Tag für Tag frisch ihre Torten und Kuchen backen. Und der Preis, der spreche doch auch für sich. Einen Besuch im Café Kitzel, den solle sich schließlich jeder leisten können. Wie recht sie doch hat, die nette Frau.

Wir wünschen einen schönen Feierabend, ziehen weiter.

 

Von kleinen, gelben und von hohen, grauen Häusern

Unsere Zeitreise scheint noch nicht zu Ende zu sein. An einer Straßenkreuzung stoßen wir erneut auf ein Relikt aus vergangenen Zeiten: Frankfurts vermutlich letzter Münzfernsprecher in einem gelben Telefonhäuschen. Wann hab’ ich das zuletzt gesehen?

 

Auch Micha ist begeistert, kramt ein paar Münzen hervor. Noch einmal aus einem gelben Telefonhäuschen die Eltern anrufen, das will er sich nicht nehmen lassen.

Etwas später, der Himmel zieht langsam zu, ist’s dann aber schnell vorbei mit Retro-Charme und Dorfidylle: Es gibt sie nämlich doch, die hässlichen Wohnhochhäuser, die in ihrer grauen Gesamtheit eine bedrohliche Kulisse bilden.

Einen kleinen Streifzug durch die als “sozialer Brennpunkt” verschrienen Straßenzüge lassen wir uns dennoch nicht nehmen. Kinder spielen auf einem Fußballplatz, ein paar Jugendliche lungern vor den Häusern herum. Nein, hier möchte ich nicht leben. Es muss traurig sein, hier jeden Morgen aufzuwachen und allabendlich wieder zurückzukehren in diese hohen Säulen aus Waschbeton. Wie glücklich ich mich doch über meine Dreizimmerwohnung im Nordend schätzen darf.

Es beginnt zu regnen, wir retten uns in den Bus zurück gen Innenstadt. Sagen Sossenheim auf Wiedersehen, vielleicht schauen wir ja mal wieder vorbei.

 

Auch das ist eben Frankfurt

Wieder einmal hat mich diese Stadt mit ihrer Vielseitigkeit überrascht. Es tut gut, die eigene innerstädtische Komfort-Zone zu verlassen und anzuschauen, wie und wo andere Frankfurter so leben.

Vermutlich lebt ein Großteil der alteingesessenen Frankfurter tatsächlich in den umliegenden Stadtteilen, die ich selbst bislang viel zu selten besucht habe. Vielleicht, weil sie schon immer dort leben. Vielleicht aber auch, weil sie sich die Mietpreise der innerstädtischen Viertel nicht mehr leisten können.

So oder so, ich finde es ein wenig schade. Ein paar mehr Alteingesessene wären ganz sicher eine Bereicherung für das zentrale Frankfurt, sie hätten sicher viel zu erzählen.

Über Frankfurt, wie es früher einmal war. Früher, als man Anrufe noch aus gelben Häuschen getätigt und ein Kännchen Filterkaffee statt Latte Macchiato bestellt hat. Auch die ärmeren Frankfurter hätten sicher spannende Lebensgeschichten zu erzählen – wie schade, dass sie “irgendwo da draußen” in den hässlichen, hohen Wohntürmen weitgehend unter sich sein dürften. Frankfurt, das ist jedenfalls weit mehr als Sachsenhausen, Nordend, Bornheim und all denjenigen Vierteln, die bei Zugezogenen ganz hoch im Kurs sind. 

Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, meinen ganz persönlichen Horizont in Zukunft noch viel öfter in Richtung der weniger populären Stadtteile zu erweitern. Wer weiß schon, welch Überraschungen Ginnheim, Heddernheim & Co für mich parat haben ?
Bleibt neugierig, Freunde.

Zurück aus Budapest – Filmchen, Text & Bilderbogen

Dass ich vor meiner ersten Alleinreise ins Ausland ziemlichen Bammel hatte – das hatte ich euch ja bereits in einem kleinen Artikel gebeichtet.

Nun bin ich zurück, nun ja, zumindest fast: Ich sitze im ICE von Hannover nach Frankfurt (der Flug nach Niedersachsen war dann doch erheblich günstiger), und freue mich nach vier spannenden Tagen in Ungarn dann doch wieder ein klein wenig auf Heimatluft, den Anblick von Skyline und Main. 

Ich hatte euch versprochen, euch kurz über meine Erfahrungen während meiner Solo-Reise zu berichten. Das mach’ ich gern in Form eines kleinen Videos, das ich gestern an meinem letzten Abend im Hostel aufgenommen habe.

Soviel sei gesagt: Ich habe es sehr genossen, so richtig rücksichtslos agieren zu können wie es sonst nur Daimler auf der Bundesautobahn sind. Keine Kompromisse machen zu müssen, bummeln oder auch eilen können, wie es mir beliebt. Allerdings, auch das muss ich sagen, ist es auf Dauer anstrengend, permanent Pläne schmieden zu müssen und Entscheidungen zu treffen.

All die schönen Momente, wie den, als ich am Ufe Margariteninsel saß, über die Donau hinweg auf das so eindrucksvolle Parlamentsgebäude blickte, und ganz Budapest nur so funkelte in der Abendsonne: Die hätte ich niemals erlebt,, hätte ich mich nicht von möglichen Urlaubs-Partnern unabhängig und einfach mein eigenes Ding gewagt. Und ich weiß nun, dass ich mich problemlos auch im Ausland vier Tage lang nicht zu langweilen brauche.

Nun aber: Film ab!

 

… und ein paar Bilder, die gibt’s auch

Keine Sorge, die volle Foto-Dröhnung, die bekommt ausschließlich meine Familie ab. Dennoch, ein paar meiner vielen schönen Eindrücke dieser zauberhaften Stadt an der Donau, die mag ich euch nicht vorenthalten.

Der Einfachheit halber präsentiere ich euch diese sortiert mach meinen Reisetagen. Viel Freude euch beim Anschauen!

Tag 1

Als mich die Rolltreppe von der U-Bahn hinauf auf das Budapester Pflaster spuckt, ist dies mein erster Eindruck: Ich bin überwältigt. Kaum zu glauben, wie prachtvoll und riesig die Gebäude hier sind. Die Dunkelheit tut ihr Übriges…

Direkt mein zweiter Eindruck ist dann lustigerweise ausgerechnet eine Telefonzelle. Ganz ehrlich mal, wer von euch weiß noch, was das ist? Immerhin der magenta-farbene Telefonhörer erzeugt ein gewisses Heimatgefühl bei mir.

Nicht minder prunkvoll auch die Synagoge im jüdischen Viertel. Kaum hier, schon bin ich sprachlos.

Die “Gozsdu-Höfe”, das ist ein Innenhofkomplex, in dem sich an warmen Tagen die gefühlte halbe Stadt tummelt. Plus all der Touristen, die dem Ruf der Donauperle gefolgt sind…

Wenn’s draußen kalt wird, weicht man gerne in die berühmt-berüchtigten “Ruinen-Bars” aus. Zum Beispiel in das “SZIMPLA KERT” – so habe auch ich es getan.

Die Mischung aus Verfall, Straßenkunst und verrückter Inneneinrichtung muss man wirklich gesehen haben. Absolut crazy…

Tag 2

Am zweiten Tag hab ich dann bei einer geführten Fahrradtour vier Stunden lang mit einer bunten Truppe die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abgeradelt. Wie zum Beispiel den Heldenplatz, an dem nicht nur dieses schöne Museum zu bestaunen ist…

… sondern auch dieses Denkmal zu Ehren der ungarischen Staatsoberhäupter der letzten 1.000 Jahre.

Nicht weit entfernt ist auch das “Stadtwäldchen”, in dem ein Schloss als Sammelsurium verschiedenster Baustile errichtet wurde.

Wir machen Halt und blicken auf das größte Heilbad der Stadt:
Von der beeindruckenden Fassade des Széchenyi – Bades könnten sich die Titus-Thermen mal ‘ne Scheibe abschneiden!

 

Was in Frankfurt die Kleinmarkthalle, ist in Budapest Nagy Vásárcsarnok. Eine wirklich GROSSE Markthalle.

Irgendwann erreichen wir dann die Donau. Und als ich die Karlsbrücke erspähe, bin ich sprachlos.

Auch die Seitenansicht des berühmten Parlamentsgebäudes bringt mir meine Sprache nicht zurück…

… zu gigantisch und wunderschön ist das zweitgrößte Parlamentsgebäude Europas. Das größte steht übrigens in Rumänien – hättet ihr’s gedacht?

Auf Anraten meiner lieben Freundin Rita statte ich dem Westbahnhof einen Besuch ab. In der alten Schalterhalle scheint die Zeit stehen geblieben.

Am späten Nachmittag, nunmehr zu Fuß unterwegs, zieht es mich erneut an die Donau.

Erneut folge ich Ritas Ratschlag, mache einen Abstecher auf die Margariteninsel. Lasse mich am Donauufer nieder und genieße diesen zauberhaften Ausblick.

… und auch am Parlament MUSS ich einfach noch einmal vorbeischauen.

Abends streife ich durchs jüdische Viertel. Im Hinterhof eines ziemlich abbruchreifen Hauses steigt ‘ne wilde Party. Ich bestell’ ein Bier und schaue mir verstört wie belustigt die etwas “alternative” Gestaltung des Innenhofes an.

 

Tag 3

Den dritten Tag beginne ich mit dem Aufstieg des Burgberges. Und mit jeder Treppenstufe wird die Aussicht auf die Stadt da unten schöner.

Karlsbrücke und Parlament: Klassisches Postkartenmotiv, in echt noch schöner.

Oben angekommen: Etwas außer Puste bestaune ich die prachtvolle Burganlage.

Die unweit gelegene Matthiaskirche ist indes genauso sehenswert. Finden auch zahlreiche andere Touristen.

… hatte ich bereits erwähnt, dass es mir dieser Ausblick wirklich angetan hat?

Das nächste Highlight auf dem Burgberg: Die Anlagen und Türme der Fischerbastei scheinen einem Märchen zu entstammen.

Zurück geht’s mit der Standseilbahn, die laufmüde Touristen wie mich in wenigen Sekunden zurück ins Tal bringt.

Vorher schaue ich mir aber noch den Burginnenhof an.

Und – ihr habt’s geahnt – Blicke nochmals auf die Stadt hinunter.

Zurück auf Pester Seite: Die Basilika steht in ihrer Pracht dem bisher Gesehenen in nichts nach!

Auf nach Budapest!

Ob alleine, zu zweit oder im Rudel: Solltet ihr Budapest noch nicht besucht haben, so solltet ihr’s dringend tun! Allein innerhalb vier Tagen lässt sich allerhand bestaunen und entdecken.

Budapest, das ist nicht nur eine Stadt voll wunderschöner Architektur. Budapest hat als Hauptstadt Ungarns darüber hinaus eine sehr bewegte Geschichte, deren Spuren noch allerorts in der Stadt zu finden sind.

Budapest ist aber auch eine unheimlich spannende Stadt, in rasantem Umbruch. Insbesondere der Kontrast im Jüdischen Viertel ist hierbei beachtlich; auf Hochglanz renovierte Prachtbauten wechseln sich am Straßenrand hier ab mit verfallenen Bruchbuden aus Sowjetzeiten.

In letzteren residieren tatsächlich auch zahlreiche der berühmt-berüchtigten “Ruinen-Bars”, die mittlerweile jedoch längst keine Insider-Tipps mehr sind und in denen sich überwiegend Touristen tummeln und am günstigen Bier erfreuen. Vielmehr scheint man das Konzept der “Ruinen-Bars” als Vermarktungs-Masche zu nutzen. Die “Locals”, die sind woanders – in kleinen, charmanten Bars, die ich über Google Maps entdeckt hatte und die mich verzückt haben.

 

So oder so: Langweilig, das wird’s auch nachts niemals in Budapest. Überzeugt euch selbst!

Barcheck: Der Elephant im Porzellanladen

Es sind bereits einige Wochen vergangen, als mir eine Frankfurter Bloggerin während eines Treffens vom neuesten, heißen Scheiß in Sachsenhausen berichtete. Ein echter “Insider-Tipp” sei das, ganz neu eröffnet, geöffnet nur von Dienstag bis Donnerstag. Damit sich der gemeine Umlands-Pöbel gar nicht erst zufällig dorthin verirre, wenn am Wochenende wieder ausgeschwärmt wird, um es in der Großstadt mal wieder “so richtig krachen zu lassen”. Ich solle mir mal vorstellen, ‘ne Bar mit einem Tonic-speienden Elefanten inmitten eines altehrwürdigen Fachwerkhauses, in der die Gäste ihre Drinks gleich selber mischen. 

Nun: Mittlerweile, da dürfte das “Bonechina” in Alt-Sachsenhausen längst kein Insider-Tipp mehr sein. Groß und breit wurde über die Eröffnung der Bar berichtet, auch die Mädels vom “Frankfurt Bar Blog” kamen mir zuvor und statteten dem “Bonechina” bereits Besuch ab.

Zwar hatte ich mich gleich mehrfach mit einem Kumpel auf einen Gin Tonic aus dem Elefanten verabredet; blöderweise wurde ich ebenso mehrfach versetzt. Auch eine spontane Verabredung mit einer Bekannten scheiterte, sodass ich mein Glück selbst in die Hand nahm. Hey, immerhin endlich wieder einmal ein Grund, Alt-Sachsenhausen Besuch abzustatten!

Als ich mich auf den Weg mache, auf dem Fahrrad vom Nordend herab gen “Dribbdebach” rollen lasse, da bin ich gespannt: Droht Alt-Sachs endgültig die “Hipsterisierung”, wie das JOURNAL FRANKFURT unlängst befürchtete?

 

Einlass und Begrüßung

Von außen gibt man sich dezent; die alte Holzfassade des Hauses in der großen Rittergasse ist in wohlfeinem Grau gestrichen. Nur auf der Eingangstür, da findet sich ein kleiner Namenszug, ergänzt um den Hinweis: “Strictly no Elephants!”

Ich drücke die Klinke, ja huch, verschlossen? Entdecke aber schnell die unscheinbare Klingel neben der Tür und drücke mal drauf. “Speak Easy”, jaja, kennt man ja mittlerweile zuhauf in Frankfurt.

Die Tür öffnet sich, ich werde begrüßt von Björn. Ehe ich über die Schwelle getreten bin und mich umsehen kann, wird mir meine Jacke abgenommen. Bisschen überrumpelt bin ich, aber auch ein wenig gerührt von so viel Aufmerksamkeit mitten in “Alt-Sachs”.

“Ich bin gleich bei dir”, sagt Björn, “schau’ dich gern schon mal um und such dir einen Platz”. Mache ich doch glatt!

 

Das Ambiente

Ganz dem Namen entsprechend, ist Porzellan hier das Programm. Die Wände sind auf das hübscheste getäfelt mit dreidimensionalen Rauten, die an Porzellan erinnern. Ansonsten, da komme ich mir vor wie auf einer WG-Party:

Der Großteil der Gäste tummelt sich nämlich in der dominierenden Einbauküche, rundherum sitzen Pärchen, trinken und quatschen. Wahrlich keine typische Bar, auch einen Tresen suche ich nämlich vergebens. Den gibt’s auch gar nicht, genau das ist schließlich das Konzept der Bar: Barkeeper und Gäste vermischen sich ebenso wie Spirituosen mit Tonic Water aus dem Elefantenbrunnen.

Ich nehme Platz, Björn reicht mir die Karte. Mal ‘nen Blick drüber geworfen, doch ich weiß ja längst, wonach mir dürstet: Ein Gin Tonic zum Feierabend. Im Hintergrund, da berieseln mich der Klassiker der 1980er. Und, ganz ehrlich: Nichts würde hier besser passen! Ich fühle mich wohl.

Nur mein Geruchssinn, der ist ein wenig verstört: Es riecht nach – nichts. Schnell finde ich den Grund dafür heraus: Hier darf nicht geraucht werden. Ungewohnt, ich stelle mir die Frage, ob Gin Tonic auch in steriler Atemluft schmecken kann.

Ich blicke aus dem Fenster, und ja, es ist ein Genuss:
Einfach hier zu sitzen, durch das alte Fachwerkfenster das Treiben auf dem Kopfsteinpflaster des berühmt-berüchtigten, verkommenen Ausgehviertels zu beobachten – das ist ganz ehrlich schön.

 

Die Drinks – oder die “geschulten vier Zentiliter”

Björn kehrt zurück, fragt mich nach meinen Wünschen. “Einen Gin Tonic aus dem Elefanten, das wär’ jetzt schön!”, sage ich – “na denn komm’ mal mit”, sagt Björn.

Ich folge ihm, er nimmt sich alle Zeit und erklärt mir das gastronomische Konzept. Der Besucher hat die Wahl zwischen vorab in Flaschen abgefüllten Cocktails, die er nach Gutdünken um aromatisierte Eiswürfel bereichern kann. Heute, da stehen Rosmarin, Minze und Brombeere zur Auswahl. Wahnsinn! Und ich dachte, Eiswürfel sei Eiswürfel.

Oder aber, man macht es so wie ich: Lässt sich ein Glas samt Eis kredenzen, empfängt den Hinweis: Such’ dir den Gin aus, vier geschulte Zentiliter!”. Das erheitert mich, ich frage kurz, wie das so geht, vier Zentiliter ohne Eichstrich. Bin schließlich meist vor- statt hinter der Bar anzutreffen.

 “Bis über den ersten Würfel!”, Björn ist Gottseidank zur Stelle. Und nun ab zu “Daisy”, so der Name des Tonic-speienden Elefanten. Auffüllen mit dem hausgemachten Tonic Water, das mir erstaunlich gut schmeckt, wenn es auch nicht besonders spritzig ist.

Ich nehme wieder Platz, nicht allzu viel los heute. Würd’ jetzt gerne eine rauchen, aber is’ ja nicht. Beobachte stattdessen das übliche Klientel, das an einem durchschnittlichen toten Donnerstag das Kopfsteinpflaster draußen belagert. Überlege mir, ob das hier Alt-Sachs gut tut.

Bin mir schnell sicher: Ja, das tut es.

 

Mein Fazit

Ob Alt-Sachsenhausen nun die “Hipsterisierung” bevorsteht? Ich glaube nicht. Nein, Alt-Sachs hält das aus, alles Neues hier bereichert das Viertel definitiv um mehr als die drölfte Shisha-Bar oder die nächste Ballermann-Bumsbude.

Schade aber, dass ich hier keinen Tresen vorfinde – ich mag es einfach, an der Bar zu sitzen, meine Gedanken kreisen zu lassen, ein Buch zu lesen, ganz ohne anderweitige Bespaßung. Mangels Tresen hier nicht möglich, ebenso wie das Rauchen. Was den gemeinen Nichtraucher erfreut, trübt meine Freude: Auf ‘ne Kippe vor die Tür, das ist hier schwierig, es droht erneutes Klingeln und das Einlass-Prozedere.

Der Tonic-spuckende Elefant im Porzellan-Laden jedoch, der ist ebenso fancy wie einzigartig. Auch wenn der Genuss der Getränke hier durchaus seinen Preis hat: 9 Euro für ‘nen schnöden Gin Tonic, ganze 5 Euro für ‘nen – wenn auch exquisiten –  Apfelwein: Jaja, wir sind in Frankfurt, wir verdienen gut. Aber muss das wirklich sein?

Wenn man so dasitzt, die Kneipe “Harmonie” gegenüber betrachtet, da stellt man einmal wieder fest:

Einfach “durchschnittlich” in Frankfurt, das geht wohl nicht.
Unteriridisch oder extravagant, exorbitant teuer und günstig, Treffpunkt für arme Seelen und neureiche Großstädter: Irgendwas dazwischen, das scheint es nicht zu geben. Ein weiteres Beispiel des grotesken Nebeneinanders, diesem krassen Kontrast – für den ich Frankfurt gleichzeitig so liebe und hasse.

Dennoch bin ich froh um diese Neueröffnung, diesen fancy Elefanten: Man ist hier mit Leidenschaft am Werk, nicht selbstverständlich angesichts all des “Altsachs”-Einerleis, der das eigentliche Potential des Viertels mit sinnentleerter Nichtig- und Einfallslosigkeit torpediert. Nur einen Tresen samt Aschenbecher, den vermisse ich schmerzlich. Alleine komme ich mir schnell verloren vor hier.

Dieser Meinung ist auch der nette Barkeeper, der trotz fehlender Bar wahrlich vom Fach scheint. Mit dem ich dann auch prompt noch ein paar nette Worte zum Abschied wechsle.

“Altsachs”,  sagt er, “das wird”. “Die Mietverträge der Ballermann-Schuppen und Shisha-Bars, die laufen alle bald aus. Und danach, da zieht da was Ordentliches ein. Ein Café, ein Bistro, eine anspruchsvolle Bar – es kann nur besser werden”.

Ich hoffe, er behält recht mit seiner Prognose – und wünsche ihm Durchhaltevermögen wie gutes Gelingen.

 

Wo der Main zu Ende ist: Kleiner Bilderbogen zum Sonntag

Am Sonntag frei zu haben, das ist für mich ja stets ein wenig ungewohnt.
Heute war es jedoch wieder mal soweit, der Himmel zeigte sich von seiner schönsten, blauesten Seite: Was also tun?

Den Main einmal mit dem Rad bis hin zum Ende fahren, ein bisschen durch Mainz streifen: Das hatte ich mir schon lange einmal vorgenommen. 

Schon war also mein Sonntags-Plan geboren. Rucksack gepackt, Zeitung gekauft, auf die Plätze, fertig, los!

Wieder zurück in Frankfurt kann ich sagen: Wow, das hat sich gelohnt!

Ich will euch gar nicht mit einem detaillierten Bericht meiner Tour langweilen – lieber lasse ich die Bilder sprechen.

Und wenn ihr nun auf den Geschmack gekommen seid, auch einmal von Frankfurt aus dem Main folgen wollt, bis er im Rhein aufgeht – dann freu’ ich mich!


Bis hierhin war’s einfach: Nach Höchst finde ich blind. Dort überquere ich erstmals den Main und genieße die Aussicht auf den Industriepark samt Hafen.

Blick auf Kelsterbach: Die Kleinstadt hat wohl doch mehr zu bieten als nur Fluglärm!

Das “Krifteler Wäldchen”. Bach + grün = glücklich!

Recht glücklich scheint auch dieser Schwan.

In Kriftel selbst empfing mich diese verfallene Industrieruine. Hat irgendwie Charme, oder?

Staufstufe Eddersheim: Hatte ich noch nie von gehört, aber hey, ein Foto ist allemal drin!

Kleiner Abstecher nach Flörsheim: Kirche (die mit Sicherheit auch irgendeinen Namen hat) im Ortskern.

Nun wird’s richtig schön: Ich habe die Weinberge erreicht. Zeit für eine Pause!

Blick über die noch recht nackten Reben. Ob es wohl ein guter Jahrgang wird?

Der Main fließt rechts des Türmchens

Weinbergsidylle samt Schloss: Kinners, ist das nett hier!

Mainz-Kastel gehört eigentlich zu Wiesbaden. Verrückt, oder? Kleines Portrait des Radelnden. Dankeschön an das freundliche Rentnerpaar!

Ein letzter Seitenarm, bevor der Main im Rhein verschwindet

Sonntag! Blümchen! Flieder! Auch die Wiesbadener wissen dies offensichtlich zu schätzen und nutzen.

Ein letztes Mal gilt es den Main zu überqueren, dann erreiche ich Mainz.

Geschafft! Ich erblicke Fachwerk, bin glücklich.

Ich erblicke noch mehr Fachwerk, bin gleich noch glücklicher.

Klar, ein Bild vom Dom darf auch nicht fehlen.

Zeit für einen Kaffee! Der mundet auch in Mugunzia recht vorzüglich. Vor allem im süßen Café “Annabatterie”. Lieben Dank an Michael für den Tip!

Sollte euch also sonntags einmal nicht der Sinn nach Binge-Watching bei Netflix stehen: Dann macht euch doch mal auf nach Mainz. Es lohnt sich! 

 

“Frankfurts nicht vorhandene Blogger-Szene” : WTF?!

Ihr Lieben, ich bin ein bisschen pissed.

Das ansonsten von mir so geschätzte Online-Stadtmagazin Merkurist Frankfurt hat am Wochenende einen Artikel veröffentlicht, der eine waghalsige These verbreitet: 

 

Die Frankfurter Blogger-Szene, die sei de facto nicht existent.

Diese Behauptung wird von gleich zwei “Bloggerinnen” untermauert:

Zum einen wäre das Graziella aus – nein, nicht Frankfurt am Main – Offenbach von “Graziellas Food Blog”, zum anderen “Ami Coco” von amicoco.com.

Im Artikel wird die Gunst der Stunde genutzt, um eifrig die eigenen Blogs zu bewerben. “Bewerben”, das ist es schließlich, um was es im Selbstverständnis ihres Blogger-Daseins zu gehen scheint.

Zitat:

„Ich glaube, meine Eltern sind bis heute nicht schlau daraus geworden, warum ich manchmal Sachen zugeschickt bekomme oder warum man mit demBloggen tatsächlich Geld verdienen kann“. 

Hey, vielleicht liegt es ja genau an eben diesem Verständnis des Blogger-Daseins:

Ist ein “Blogger” jemand, der sich daran messen lässt, wie viele Zusendungen von Kosmetik-Produktproben er wöchentlich von der Packstation abholen kann, um daraufhin für Viereurosechsundfuffzich seiner Umwelt mitteilen kann, wie fancy doch der neue Eyeliner von Balea ist?

Ist ein “Blogger” jemand, der jede noch so kleine Zwischenmahleit mit dem Hashtag “#FOODPORN” versieht, das zugehörige Foto prompt bei Instagram teilt – nur um influencer-mäßig ganz vorn mit dabei zu sein?

Wenn’s darum geht: Da habt ihr recht.

Mag sein, dass eine diesbezügliche “Blogger-Szene” in Frankfurt de facto nicht existent ist. Aber wisst ihr was?

Mir – und ich weiß, auch vielen anderen in unserer Stadt – ist es scheißegal, was ihr gerade futtert, welche fancy Produktproben auch immer gerade zugeschickt bekommen habt. Mir ist es scheißegal, ob ihr euch für ein paar Euro von der Werbeindustrie als “Influencer” missbrauchen lasst.

Euer Mangel, der besteht mitunter nicht an Klicks – er besteht an Herzblut.

 

Herzblut aus Frankfurt

Und, mein lieber Merkurist – wo wir gerade beim Thema “Herzblut” sind:
Ja, es gibt zahlreiche Blogger aus Frankfurt am Main, die die ursprüngliche Idee des Bloggens nicht missbraucht haben. Die mit Herzblut für und über ihre Stadt schreiben.

Ein kurzer Streifzug durch meine Browser-History der letzten zwei Tage gefällig? Und los geht’s! 

Sollte für’s erste reichen, oder?

Beweis genug dafür, dass es in Frankfurt nicht gerade an Bloggern mangelt – oder?

Versteht man unter “Blogger” allerdings nur all diejenigen, die sich als gesponsertes Fashion-Victim präsentieren, mag in Frankfurt vielleicht tatsächlich ein Mangel bestehen.

Und, ganz ehrlich: Ich bin froh darum. 

Ehrenswert, dass ihr über die Blog-Landschaft unserer Heimatstadt am Main berichtet. Aber dann lasst doch bitte, bitte, bitte (!!!) all die Blogs nicht außer Acht, die mit Herzblut geführt werden.

Mit Herzblut statt mit der Absicht, ein wenig Taschengeld mit immer mehr Paketen voller Produktproben, mit ein paar Klicks mehr auf dem “Influencer”-Channel zu verdienen.

Frankfurt, deine Blogger-Szene: Du bist eben doch existent! Man sollte eben wissen, wo man dich finden kann in den endlosen Weiten des Internets.

Urlaubspanik: Allein ins Ausland.

Kinder, ich hab’ Angst. Ich fürchte, da was ganz doofes getan zu haben, scheue den Gedanken an den nächsten Dienstag. Schiebe ihn noch mal ganz weit beiseite.

Doch was ist eigentlich passiert?

Ich habe Urlaub und zehn Tage frei.
“Moment mal”, werdet ihr euch nun denken. “Das ist doch allemal ein Grund zur Freude, wieso hat der gute Kerl denn nun Angst?”

Nun, ihr habt ja recht. Vorfreude statt Bammel wäre angebracht, ich hätte allen Grund, mich auf einen Tapetenwechsel freuen. Darauf, ein paar Tage lang die geschundene Großstadtseele baumeln lassen zu können.

Eigentlich.

 

Wer sich auf andere verlässt, der ist verlassen

Die bittere Trefflichkeit dieses Ausspruchs, der glatt von meiner Großmutter stammen könnte, musste ich unlängst am eigenen Leibe spüren.

Mein Kumpel, mit dem ich ein paar entspannte in Mailand und am Gardasee verbringen wollte, hat mir spontan mal eben abgesagt. Und ich stand da.
Alleine, planlos, reichlich spät dran für alternative Bemühungen.

Schnelle Fragerunde im Freundeskreis: Haben nicht frei, müssen brav ins Büro. Ich beneide sie darum. Und auch die Flugpreis-Suche verrät: Die Schnäppchen, die sind längst vergriffen.

Was tun? 10 Tage lang in Winterschlaf verfallen, tagelang in Schockstarre im Café verharen, ganz Wikipedia ausdrucken und lesen?

Auch keine Alternative. Doch eine Möglichkeit, die bliebe mir.
Ein halbwegs finanzierbares Angebot, das war schließlich doch noch zu finden:

Budapest.

Die ungarische Hauptstadt, die steht schon lange auf meiner Bucket List.
Ich klicke ein bisschen durch die Flugzeiten, würde passen. Schaue einfach mal ganz unverbindlich nach Hostels: Uuuh, ebenfalls bezahlbar.

Wär’ ja ziemlich einfach, Flüge und Unterkunft nun fix zu buchen.

Wenn, ja wenn ich dafür nicht meine Komfortzone verlassen müsste.
Und sich damit die Angst vor dem Unbekannten bemerkbar machen würde.

Alleine durch Deutschland reisen, alleine Zeit vertreiben: Gar kein Problem für mich. Doch allein ins Ausland? Das hab’ ich auch mit fast 30 noch nie getan. Und nun könnte ich das ändern.

Ich trinke mir mit zwei Gläsern Wein ein wenig Mut an. Frage eine liebe Freundin, die gerade von ihrem vierwöchigen Roadtrip alleine durch Neuseeland zurückgekehrt ist und mir gestern erst begeistert ihre Erlebnisse berichtet hat.

“Ja klar, mach’ das, das wird super!”

So ihre eindeutige Empfehlung. Genau diese Art der Motivation  hab’ ich jetzt gebraucht. Wenn die schon ‘nen ganzen Monat lang durch Neuseeland kurvt, dann werd’ ich vier Tage in Budapest wohl locker überstehen! Soweit die Theorie.

 

Noch ein Schluck Wein.

Ich buche. Geht ja ziemlich einfach heutzutage, ein Klick hier, ein Klick da, fertig ist das Abenteuer.Drucke Bordkarten und Reservierung für mein Zimmer aus.

Am nächsten Tag: Ich kaufe einen Reiseführer. Berichte meinen Eltern von meinem abenteuerlichen Unterfangen.

“Ohjeh… Muss es denn Budapest sein? Osteuropa, das ist doch eine fiese Gegend…”.

Verdammt. Hätte ich meinen lieben Eltern wohl mal lieber nichts erzählen sollen, solche Zweifel und Warnungen kann ich nun gar nicht brauchen.

Aber: Eine Reiserücktrittsversicherung, die hab’ ich nicht abgeschlossen. Fakten schaffen, das ist immer gut – rede ich mir zumindest ein.

Und so blättere ich in meinem Reiseführer, schaue all die schönen Bilder an.
Empfinde zwar noch keine Freude, doch immerhin mein Interesse an der Perle an der Donau, das ist geweckt.

 

An Herausforderungen, da soll man wachsen

Trotzdem, da frag’ ich mich: Ist das nicht ein wenig albern, dass ich mit meinen knapp 30 Lenzen nun Panik empfinde wie ein 12-Jähriger vor dem ersten Kuss oder ein Mensch mit Höhenangst auf dem Free Fall Tower?

Könnt ihr mich verstehen – oder meistert ihr Ausflüge ins Ausland ganz alleine ganz souverän? Denkt ihr euch “der arme Kerl, ist der denn des Wahnsinns” – oder vielleicht sowas wie “höhöhö, mit fast dreißig einen auf bloggenden Weltbürger  machen, aber zu feige für vier Tage Ungarn sein?”

Man sagt ja, an Herausforderungen, da wächst man.
Und ich hoffe mal, ich komm’ ein wenig größer zurück.+

Und einen lieben Gruß aus Budapest, den schick’ ich euch.

Ganz versprochen!

Foto-Gewinnspiel: Huch, wer thront denn da?

Kennt ihr den “FrankfurtMainBlog”? Auf dessen Facebook-Seite stellt die Frankfurter Bloggerin Jana in schöner Regelmäßigkeit kleine Bilder aus der Stadt ein und lädt zur heiteren Rate-Runde: 

Die Leser sind aufgerufen, mittels Kommentar den jeweiligen Aufnahmeort zu erraten. Und das ist manchmal ziemlich tricky, selbst eingefleischte Ur-Frankfurter und Stadtkenner stoßen so manches Mal an ihre Grenzen. Tja, Frankfurt ist eben doch größer als gedacht, und Jana beweist Blick auch für die unscheinbaren Ecken unserer Stadt.

Ich hab’ jedenfalls immer viel Spaß beim Raten und fühle mich nun dazu berufen, auch euch ein wenig Rätsel-Freude zu bereiten.

 

Fünf thronende Skulpturen, irgendwo in Frankfurt

Damit es nicht zu einfach wird (geschenkt gibt’s auch bei Mainrausch nix!), müsst ihr in euren Kommentaren den Standort aller sechs gezeigten Skulpturen korrekt benennen.

 

Und das Beste: Zu gewinnen gibt’s natürlich auch was!

In Kooperation mit dem Frankfurter Fashion-Label MAINHERZ verlose ich eine fesche Tasche, mit der ihr eurer Liebe zu unserer Stadt Ausdruck verleihen und gleichzeitig all eure Einkäufe ganz umweltschonend verstauen könnt.

Wenn ihr absahnen wollt, müsst ihr nichts weiter tun als – wie oben beschrieben – die Standorte aller gezeigten Skulpturen korrekt in einem Kommentar benennen.

Dafür habt ihr 10 Tage lang Zeit, nämlich bis zum Freitag, den 14. April 2017 – dann lose ich den glücklichen Gewinner der schicken Tasche aus, der die neidischen Blicke der Passanten genießen darf.

 

Und nun viel Freude beim Rätseln!

Skulptur 1:

Was die junge Dame mitsamt Pfiffi hier genau so sehnsüchtig anstarrt, das weiß ich nicht. Aber ihr wisst doch sicher, wo sie hier die ersten Sonnenstrahlen des Jahres genießt?

 

Skulptur 2

Hui, neben diesem Herren komme ich mir ziemlich klein und ehrfürchtig vor. Welches Eisentor er wohl bewacht?

 

Skulptur 3

Schon immer frage ich mich, was der Löwe hier so treibt. Sein Mittagsschlaf scheint jedenfalls von langer Dauer, ihm scheint bequem auf seinem Sockel.
Klar, dass ihr wisst, wo die Raubkatze hier schlummert?

 

Skulptur 4

Und gleich noch eine Raubkatze: Diese hier scheint allerdings hellwach und wirft ihr wachsames Auge auf die Besucher dieses Ortes. Wo dieser Wächter wohl zu finden ist?

 

Skulptur 5

Ein in Stein gehauener Pferdekopf, gleich neben dem geschwungenen “M” einer amerikanischen Schnellrestaurant-Kette? Mag auf den ersten Blick gar nicht zusammen passen, ist aber irgendwie sinnbildlich für Frankfurt. Und ihr wisst sicher auch, an welcher Häuserfassade dieses ungleiche Nebeneinander zu finden ist?

 

Skulptur 6

Diese Figuren genießen ganz offensichtlich die Nachmittagssonne – irgendwo in Frankfurt. Als letzte Aufgabe will ich nun von euch wissen: Wo genau fristen diese Damen ihr entspanntes Dasein?

 

Für euch als wahre Frankfurt – Kenner war’s doch sicher nicht allzu schwierig, oder? Der glückliche Gewinner wird per E-Mail von mir benachrichtigt, vergesst also bitte nicht, diese in euren Kommentaren anzugeben.

Ich drücke euch die Daumen!