Die sanitären Einrichtungen von Bars und Cafés sind nun gemeinhin nicht unbedingt dafür bekannt, Orte der Einfalt zu sein.
Ein Besuch erfolgt meist ausschließlich aus gegebenen Erforderlichkeiten, eventuell auf der Toilette angetroffene andere Gäste werden allenfalls mit einem diskreten Nicken gegrüßt.
Und auch sonst bestimmt in der Regel reine Zweckmäßigkeit das Bild der „stillen Örtchen“, der Besucher weiß sich meist schon an einer simplen, vertrockneten Blume zu erfreuen (und ist dankbar für einen halbwegs annehmbaren Duft).
Dass aber der Toilettengang auch ein kleines Lächeln der Überraschung ins Gesicht zaubern kann, durfte ich in der vergangenen Woche gleich drei Mal feststellen:
Im Café Sugar Mama begegnet der Toilettengast lediglich der Schriftzug „ICH BIN SCHÖN!“ über dem Waschbecken. Welch schöne Gewissheit, die nicht nur Frauen erfreuen dürfte – wer braucht da noch einen Spiegel sowie das kritische Begutachten des eigenen Spiegelbilds?
Im „Chaplin“ auf der oberen Berger Straße bleibt Mann doch gerne einmal länger als eigentlich erforderlich vor dem Pissoir stehen. Zahlreiche Lebensweisheiten gilt es zu lesen und verinnerlichen – bevor dann etwas nachdenklich, aber eben auch erheitert der Rückweg zu Freunden und Getränken angetreten wird.
Nun, äh, ja. Ich bin dazu geneigt, nicht weiter zu kommentieren, welch Installation das Herren-Abort der „Trinkhalle“ im Ostend ziert. Ach, schaut doch einfach selbst und denkt euch euren Teil!
Schön, dass einige Gastronomen an dieser Stelle kreative Einfalt beweisen. So gerät der WC-Besuch manchmal doch vom bloßen notwendigen Übel zu einem kleinen Moment des Schmunzelns.
Kennt auch ihr außergewöhnlich oder lustig-kurios gestaltete stille Örtchen in Frankfurt?
Lässt mich gern in einem Kommentar von Ihnen wissen – ich bin schon jetzt gespannt auf eure Entdeckungen!