Neuer Lesestoff: Mit Kommissar Marthaler im “LeseCafé”

Neuer Lesestoff: Mit Kommissar Marthaler im “LeseCafé”Klar, Kommissarin Julia Durant aus der Frankfurter Krimi — Reihe von Andreas Franz kennt jeder. Genauso wie ihren schwedischen Amtskollegen…

Klar, Kommissarin Julia Durant aus der Frankfurter Krimi — Reihe von Andreas Franz kennt jeder. Genauso wie ihren schwedischen Amtskollegen Kurt Wallander aus den Romanen von Henning Mankell.

Aber wer kennt eigentlich Robert Marthaler von der Frankfurter Mordkommission?

Ich bislang nicht — bis ich auf die Romanreihe des Autors Jan Seghers aufmerksam wurde. Dieser bezeichnet Henning Mankell als sein Vorbild, und so verwundert es kaum, dass zwischen seinem Protagonisten Robert Marthaler und dem schwedischen Romanheld Kurt Wallander einige parallelen existieren. Beide sind — Klischee, Klischee! — alleinstehend, Mitte 40, ein wenig in der Mid-Life-Crisis gefangen und mit ihrem Beruf verheiratet. Außerdem sind den beiden natürlich ein paar Kilo auf den Rippen zu viel sowie große Vorliebe für Wein gemein.

Der große Unterschied aber: Während Kurt Wallander in Schonen ermittelt, geht Robert Marthaler in Frankfurt am Main auf Verbrecherjagd. Wie schön, wenn man beim Lesen die Schauplätze allesamt kennt!

Freunden des gepflegten literarischen Mord & Totschlags kann ich die Reihe also unbedingt empfehlen. Bislang sind 5 Bände erschienen — in chronologischer Reihenfolge:

  • Ein allzu schönes Mädchen
  • Die Braut im Schnee
  • Partitur des Todes
  • Die Akte Rosenberg
  • Die Sterntaler Verschwörung

Die ersten beiden Bände habe ich jüngst vollendet, und ich freue mich bereits auf den dritten Band. Dem Autor ist es gelungen, packende Plots mit einer Portion Lokalkolorit und einem durchaus — trotz der unvermeidlichen Macken eines Kriminalkommissars — sympathischen Eindruck zu kombinieren.

Neugierig geworden? Klar, dass ihr euren Bücher-Dealer vor Ort — support your locals, und so! — durch euren dortigen Kauf unterstützt. Für die Lese-Faulen unter euch hat das ZDF die Bücher sogar eigens verfilmt und vertreibt diese als DVD.

Der Kommissar und das Lese-Café

Nicht nur für einen Café-Fan wie mich besonders schön:

Marthaler hängt ebenso gern in seinem Stammcafé herum wie ich. Zu seinem hat er das Lesecafé in Sachsenhausen unweit des Schweizer Platzes erkoren. Dort lernt er im ersten Band Teresa kennen, in die er sich zunächst ein wenig unglücklich verliebt, und im zweiten Teil sogar zusammen kommt. Hach, wie romantisch!

Da der Kommissar — wenn er nicht gerade bösen Buben den Garaus macht oder sich mit seinem Vorgesetzten anlegt — gefühlt auf jeder zehnten Seite dort verweilt, fand ich die Vorstellung überaus verlockend, selbst einmal dort vorbeizuschauen.

Den Kommissar konnte ich zwar nicht antreffen, dafür aber ein etwas verstecktes Café mit ganz viel Charme und — ich staune! — angeschlossener Buchhandlung.

Ich habe es mir nicht nehmen lassen, bei vorzüglichem Kaffee zu günstigstem Preis in meinem „Marthaler“ dort zu schmökern. Wer kein Buch zur Hand hat, kann sich an zahlreichen Tageszeitungen oder einem Plausch mit den Tischnachbarn erfreuen.

Ein wunderbarer Ort, um einmal abzuschalten und sich in ein gutes Buch zu vertiefen.

Wie schön, immer wieder Neues zu entdecken in dieser Stadt.

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Wissens-Duell beim Guinness

 

Zwei Pubs im Test.

Ausnahmsweise wird sich hier mal nicht nur am Bierkonsum gemessen.

Habt ihr Freude daran, beim „QuizDuell“ andere Rätselfans auf dem Smartphone herauszufordern? Fiebert ihr bei „Wer wird Millionär“ eifrig mit den Kandidaten mit und seid ohnehin schon immer die größten Streber eurer Schulklasse und Bildungsjunkies gewesen?
Beim „PubQuiz“ habt ihr die Möglichkeit, mit einem Team aus euren schlausten Freunden gegen andere Teams anzutreten und mit eurem Allgemeinwissen zu brillieren.

Ich bin ja kein großer Freund von Irish Pubs in Deutschland, haben sie doch mit denen in Irland herzlich wenig gemein. Und wer Irland einmal selbst besucht hat, weiß: Die Ausgehkultur ist dort eine gänzlich andere. Insbesondere die schlechtesten Frankfurter Pub-Abklatsche wie die „Sams Sports Bar“ oder das „Yours Irish Pub“ meide ich üblicherweise wie der Teufel das Weihwasser.

Dennoch hielt ich mich stets für einen recht schlauen Fuchs, und wurde somit neugierig auf die „PubQuiz“-Veranstaltungen, die in Irland und Großbritannien tatsächlich über eine lange Tradition verfügen und die sich jüngst auch in Frankfurt steigender Popularität erfreuen.

Nach kurzer Recherche konnte ich drei regelmäßige Quiz-Abende ausmachen:

Im Irish Pub Bornheim, im O’Dwyers Pub in Alt-Sachsenhausen sowie in der Schwimmbad Bar, ebenfalls in Sachsenhausen.
Schnell waren meine (vermeintlich) schlauesten Freunde rekrutiert, und schon zwei Mal bin ich nun gegen andere (gar nicht mal so ahnungslose) Teams angetreten.

Ob es sich gelohnt hat, und was die Teilnehmer erwartet, lest ihr hier.

PubQuiz im Irish Pub Bornheim

Keine Frage, das Irish Pub auf der oberen Berger Straße ist das urigste und wohl authentischste in der Stadt. Jeden Donnerstag Abends um 20.30 Uhr steigt das dortige „PubQuiz“ — wer teilnehmen möchte, sollte in jedem Fall bereits 2–3 Wochen vorher einen Tisch reservieren. Zusätzlich sind pro Teilnehmer zwei Euro Startgebühr zu berappen. Das Quiz besteht aus vier Runden und wir zweisprachig (auf Deutsch und Englisch) moderiert.

Die Versorgung mit Guinness und Cider wird vom englischsprachigen Personal sichergestellt, auch üppige Speisen sind erhältlich. Jedes Team gibt sich einen die gegnerischen Mannschaften möglichst einschüchternden Namen (wir entschieden uns für „die drei lustigen Vier“) und notiert die jeweils zehn Antworten der Fragen auf einen Zettel, der am Ende jeder Runde vom Moderator eingesammelt wird.

Es gibt drei normale Fragerunden, die jeweils einer Kategorie zugeordnet sind. Ob Sport, Klatsch & Tratsch, Geografie oder Frankfurt — die Auswahl ist bunt gemischt und ich bin froh, dass jeder meiner Freunde ein „Spezialgebiet“ sein Eigen nennen kann.
Eine Runde ist stets die „Musikrunde“: Hier wird für wenige Sekunden ein Lied angespielt und es gilt, Interpreten und Titel aufzuschreiben. „Verdammt, das kenn‘ ich doch“ — und ehe wir drauf kommen, wird schon das nächste Stück angespielt. tricky.

Begleitend gibt’s ein Bilderrätsel, auf dem Szenen aus verschiedenen Filmen abgebildet sind und die den jeweiligen Streifen zugeordnet werden sollen. Manches ist einfach (STAR WARS!), manches erweist sich dann doch als etwas schwieriger.

Zu Beginn des Quiz wird darauf hingewiesen, dass das Benutzen von Smartphones strengstens untersagt ist. Dass sich nicht alle daran halten, trübt die Spielfreuden dann doch ein wenig. War wohl doch nicht alles schlechter früher. Nach jeder Runde gibt’s eine kurze Pause, die Raucher freuen sich und entschwinden kurz vor die Türe, und die Zwischenstände werden durchgegeben. Stand vor der letzten Runde: Der vorletzte Platz. Verdammt. Sind die anderen wohl doch nicht ganz so doof.

Immerhin: Klar, dass der Sieger mit einem Gutschein über 30 Euro bedacht und geehrt wird. Aber auch der vorletzte Platz bekommt als kleines „Trostpflaster“ eine Runde Baby-Guinness. Wir nehmen’s also mit Humor und freuen uns auf unseren kleinen Preis.

Nach der letzten Runde jedoch Ernüchterung im wahrsten Sinn des Wortes: Die endgültige Rangfolge wird verlesen und das Sieger-Team des Abends gekürt. Ein paar Tische weiter bricht Jubel aus. Wir dagegen haben wenig Grund zur Freude: Nix da mit Baby Guinness, nicht mal für den vorletzten Platz hat’s gereicht. Frustrierend. Nach guten zwei Stunden verlassen wir etwas geläutert den Irish Pub, sind uns darüber einig, dass die anderen allesamt freilich geschummelt haben müssen, aber auch darin, dass es dennoch großen Spaß gemacht hat. Für das nächste Mal sollten wir uns dann aber doch vielleicht ein bisschen besser vorbereiten.

PubQuiz im O’Dwyers Pub

Am Wochenende unerträglich, überfüllt und Sammelbecken von volltrunkenen Junggesellenabschieden und Umland-Proleten. Alt-Sachsenhausen eben. Umso erstaunter bin ich über die Gemütlichkeit, die sich mir bietet, als ich mit meinem Rate-Team das schlauchförmige Pub in der Klappergasse betrete. Liegt wohl daran, dass es Montag ist — und wie jede Woche beginnt um 21.00 Uhr die fröhliche Raterunde. Auch hier hätten wir besser reservieren sollen, nur noch eine Tonne samt Bar-Hockern ist übrig für uns. Etwas eingepfercht zwischen zwei ziemlich schlau wirkenden gegnerischen Teams dann erstes Mustern und Kontaktaufnahme. Ich muss herzlich lachen, als ich den mitgebrachten Kuchen, die Süßigkeiten und die Gewürzgurke auf den Tischen entdecke.

„Klar darf man hier was mitbringen“, verrät mir ein Stamm-Teilnehmer des PubQuiz. Nachher werde selbstverständlich auch noch Pizza bestellt. Herrlich! Nur für die Getränke muss man dann doch vor Ort bezahlen; praktischerweise gibt’s aber den gesamten Abend lang zwei Cocktails zum Preis von einem. Fair!

Das Quiz beginnt mit einer Begrüßung des Moderators der kurz die Regeln erklärt. Die Smartphones haben auch hier in der Tasche zu bleiben, und erfreulicherweise ist — anders als in Bornheim — während des gesamten Abends tatsäclich niemand beim „spicken“ zu beobachten. Auch gilt es zunächst, einen Team-Namen zu kreieren, sich mit Zetteln und stiften zu versorgen und rechtzeitig Getränke zu bestellen. Das Pub ist gut besetzt, die Stimmung ist gespannt und angeregt.

Es gilt vier Runden zu absolvieren; wie in Bornheim drei „normale“ Fragerunden unterschiedlicher Kategorien und eine „Musikrunde“. Die Fragen werden zusätzlich auf Deutsch und Englisch auf Bildschirmen eingeblendet.

Die Fragen haben es wirklich in sich:

Wer kennt schon die genauen Maße eines handelsüblichen Handballtores? Und wie hieß doch gleich das höchste Gebirge der Sahara? Auch die Frage nach dem Schutzpatron der Bergsteiger lässt uns dann etwas ratlos zurück. Puh!

Nebenan duftet es nach Kuchen, und anders als in Bornheim gibt’s für das beste Team eines jeden Durchgangs eine Runde Shots aufs Haus. Für uns leider nicht. Auch hier: Verdammt clever, die Konkurrenz. Das Sieger-Team des Abends darf sich zunächst natürlich ordentlich was einbilden und sich gebührend feiern lassen. Hauptpreis ist ein Gutschein für den nächsten feucht-fröhlichen Besuch des Pubs.

Wir fühlen uns abermals etwas gedemütigt, als unser Name dann doch eher im grundsoliden Mittelfeld verlesen wird. Aber: Dabeisein ist alles, und einen überaus unterhaltsamen Montagabend hatten wir schließlich dennoch.

Etwas gelernt haben wir natürlich auch: Ein Handballtor misst 2,20 x 3,00 Meter.

FAZIT

Keine Frage, kollektives Rätsel-Raten im Pub macht großen Spaß! Die Fragen sind wirklich breit gestreut und unvorhersehbar. Beide Veranstaltungen taugen für einen gelungenen Abend mit Freunden — es zeigt sich allerdings, dass die „großen Teams“ jeweils klar im Vorteil sind. Schließlich hat jeder sein „Steckenpferd“, und eine große Mannschaft verfügt eben auch über mehr „Experten“ als ein Team als wir „zwei lustigen Drei“.

Auch die “Konkurrenz” war durchweg nett und die Teilnehmergruppen sind ebenso bunt gemischt wie die Fragen, die es zu beantworten gilt. Lehrer, Studenten, Stadtjugend und alte Hasen. Wir werden ganz sicher bald wieder an den Start gehen — vorher gilt es aber noch, ein paar Wissenslücken auszumerzen.

Fordert uns doch gern heraus!

By MatzeFFM on June 19, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Die Kleinmarkthalle des kleinen Mannes

 

„Ein Euro, alles ein Eurooo!“

Im wahrsten Sinne eine “Insel” inmitten der Konstablerwache. Wem läuft da nicht das Wasser im Munde zusammen?

Die Frankfurter Bloggerin und Sneaker-Fetischistin „IviKivi“ hat kürzlich einen netten Artikel über die Frankfurter Kleinmarkthalle verfasst.

Und auch ich habe diese in meinem Duell “Frankfurt vs. Berlin” bereits lobend erwähnt.


Die Kleinmarkthalle also: Seit Jahrzehnten eine Institution in der Innenstadt, El-Dorado für Feinschmecker, Wein- wie Rindswurstliebhaber und Pflichtbesuch für jeden Besucher unserer Stadt.

Nur eines eben nicht: Ein geeigneter Ort, an dem der durchschnittlich verdienende Frankfurter seine täglichen Einkäufe erledigen kann, ohne nach kurzer Zeit das gesamte Monatsgehalt in der von außen längst nicht mehr wirklich schmucken Halle aus den 50er Jahren gelassen zu haben. Eine solche Exklusivität und Auswahl hat eben ihren Preis.

Auch ich erledige meine täglichen Einkäufe dem Dispositionskredit zuliebe dann doch eher beim Discounter um die Ecke. „Erstmal schnell zu Penny!“ ist hier die Devise – und in die Kleinmarkthalle gehe ich meist nur mit Besuch, oder um mich mit Freunden auf ‘nen Wein zu treffen und die Stände zu bestaunen.


Frisches Obst, Südfrüchte und Gemüse kaufe ich allerdings am liebsten woanders, wenn auch nicht weit entfernt von der Kleinmarkthalle:

Bei der „Obstinsel Salta“ an der Konstablerwache. Diese hat zwar keinen Internetauftritt, dafür aber einen schwer zu übersehenden Stand in der B-Ebene des Bahnhofs Konstablerwache.

Morgens um 8 steht die bunte Auswahl zum Begutachten und in-die-Tüten-Stopfen bereit und wird von den zahlreichen, emsigen Verkäufern am Stand zum Kauf angepriesen. Und der ist auch noch unschlagbar günstig:

Frische Äpfel, Orangen und Clementinen für einen schlappen Euro pro Kilo – da hält auch kein Discounter mit. Je nach Saison gibt’s außerdem beispielsweise eine Ananas, zwei Schalen Erdbeeren oder zwei Mangos für einen Euro – oder auch die günstigsten Spargel der Stadt.

Die Auswahl ist wirklich groß, auch an einer großen Vielfalt des Gemüse-Sortiments mangelt es nicht.

Mit Fug und Recht kann man die „Obstinsel Salta“ also als die Kleinmarkthalle des kleinen Mannes bezeichnen.

Richtig sparen lässt sich dann ab meist ca. 18.30/19.00 Uhr. Bevor bis 20 Uhr die Stände abgebaut sind, wird nämlich alles, was übrig ist, gnadenlos verramscht. ‘Ne Tüte mit drei Kilo Birnen oder Pflaumen für ‘nen Euro? Kein Problem.

Jetzt gilt es, schnell zu sein, denn aufgrund der Aussicht der Passanten auf echte Schnäppchen herrscht um den Stand herum schnell ein emsiger Trubel wie auf dem Teppichmarkt in Marrakesch.

Während dieses Vorgangs hallen dann die Rufe „1 Euroooo, alles 1 Euroooo!“ durch die B-Ebene des Bahnhofs. Diese lassen mich immer wieder schmunzeln und haben mich schon oft daran erinnert, dass ich auf dem Nachhauseweg doch noch ein wenig Obst mitnehmen könnte.

Überhaupt, die Verkäufer: Vom meist gestressten und wortkargen Eindruck sollte man sich nicht abschrecken lassen. Im Gegenteil, kommt man öfter, wechseln die Händler gern ein nettes Wort mit ihrer Stammkundschaft und legen auf die bezahlte Tüte auch gern noch mal ‘ne Schale Erdbeeren für geschenkt oben drauf. Eine wirklich nette Art der Kundenbindung.

Schaut doch mal vorbei, es lohnt sich — und das nicht nur am Monatsende!

By MatzeFFM on June 20, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Wissens-Duell beim Guinness

 

Zwei Pubs im Test.

Ausnahmsweise wird sich hier mal nicht ausschließlich am Bierkonsum gemessen.

Habt ihr Freude daran, beim „QuizDuell“ andere Rätselfans auf dem Smartphone herauszufordern? Fiebert ihr bei „Wer wird Millionär“ eifrig mit den Kandidaten mit und seid ohnehin schon immer die größten Streber eurer Schulklasse und Bildungsjunkies gewesen?
Beim „PubQuiz“ habt ihr die Möglichkeit, mit einem Team aus euren schlausten Freunden gegen andere Teams anzutreten und mit eurem Allgemeinwissen zu brillieren.

Ich bin ja kein großer Freund von Irish Pubs in Deutschland, haben sie doch mit denen in Irland herzlich wenig gemein. Und wer Irland einmal selbst besucht hat, weiß: Die Ausgehkultur ist dort eine gänzlich andere. Insbesondere die schlechtesten Frankfurter Pub-Abklatsche wie die „Sams Sports Bar“ oder das „Yours Irish Pub“ meide ich üblicherweise wie der Teufel das Weihwasser.

Dennoch hielt ich mich stets für einen recht schlauen Fuchs, und wurde somit neugierig auf die „PubQuiz“-Veranstaltungen, die in Irland und Großbritannien tatsächlich über eine lange Tradition verfügen und die sich jüngst auch in Frankfurt steigender Popularität erfreuen.

Nach kurzer Recherche konnte ich drei regelmäßige Quiz-Abende ausmachen:

Im Irish Pub Bornheim, im O’Dwyers Pub in Alt-Sachsenhausen sowie in der Schwimmbad Bar, ebenfalls in Sachsenhausen.
Schnell waren meine (vermeintlich) schlauesten Freunde rekrutiert, und schon zwei Mal bin ich nun gegen andere (gar nicht mal so ahnungslose) Teams angetreten.

Ob es sich gelohnt hat, und was die Teilnehmer erwartet, lest ihr hier.

PubQuiz im Irish Pub Bornheim

Keine Frage, das Irish Pub auf der oberen Berger Straße ist das urigste und wohl authentischste in der Stadt. Jeden Donnerstag Abends um 20.30 Uhr steigt das dortige „PubQuiz“ — wer teilnehmen möchte, sollte in jedem Fall bereits 2–3 Wochen vorher einen Tisch reservieren. Zusätzlich sind pro Teilnehmer zwei Euro Startgebühr zu berappen. Das Quiz besteht aus vier Runden und wir zweisprachig (auf Deutsch und Englisch) moderiert.

Die Versorgung mit Guinness und Cider wird vom englischsprachigen Personal sichergestellt, auch üppige Speisen sind erhältlich. Jedes Team gibt sich einen die gegnerischen Mannschaften möglichst einschüchternden Namen (wir entschieden uns für „die drei lustigen Vier“) und notiert die jeweils zehn Antworten der Fragen auf einen Zettel, der am Ende jeder Runde vom Moderator eingesammelt wird.

Es gibt drei normale Fragerunden, die jeweils einer Kategorie zugeordnet sind. Ob Sport, Klatsch & Tratsch, Geografie oder Frankfurt — die Auswahl ist bunt gemischt und ich bin froh, dass jeder meiner Freunde ein „Spezialgebiet“ sein Eigen nennen kann.
Eine Runde ist stets die „Musikrunde“: Hier wird für wenige Sekunden ein Lied angespielt und es gilt, Interpreten und Titel aufzuschreiben. „Verdammt, das kenn‘ ich doch“ — und ehe wir drauf kommen, wird schon das nächste Stück angespielt. tricky.

Begleitend gibt’s ein Bilderrätsel, auf dem Szenen aus verschiedenen Filmen abgebildet sind und die den jeweiligen Streifen zugeordnet werden sollen. Manches ist einfach (STAR WARS!), manches erweist sich dann doch als etwas schwieriger.

Zu Beginn des Quiz wird darauf hingewiesen, dass das Benutzen von Smartphones strengstens untersagt ist. Dass sich nicht alle daran halten, trübt die Spielfreuden dann doch ein wenig. War wohl doch nicht alles schlechter früher. Nach jeder Runde gibt’s eine kurze Pause, die Raucher freuen sich und entschwinden kurz vor die Türe, und die Zwischenstände werden durchgegeben. Stand vor der letzten Runde: Der vorletzte Platz. Verdammt. Sind die anderen wohl doch nicht ganz so doof.

Immerhin: Klar, dass der Sieger mit einem Gutschein über 30 Euro bedacht und geehrt wird. Aber auch der vorletzte Platz bekommt als kleines „Trostpflaster“ eine Runde Baby-Guinness. Wir nehmen’s also mit Humor und freuen uns auf unseren kleinen Preis.

Nach der letzten Runde jedoch Ernüchterung im wahrsten Sinn des Wortes: Die endgültige Rangfolge wird verlesen und das Sieger-Team des Abends gekürt. Ein paar Tische weiter bricht Jubel aus. Wir dagegen haben wenig Grund zur Freude: Nix da mit Baby Guinness, nicht mal für den vorletzten Platz hat’s gereicht. Frustrierend. Nach guten zwei Stunden verlassen wir etwas geläutert den Irish Pub, sind uns darüber einig, dass die anderen allesamt freilich geschummelt haben müssen, aber auch darin, dass es dennoch großen Spaß gemacht hat. Für das nächste Mal sollten wir uns dann aber doch vielleicht ein bisschen besser vorbereiten.

PubQuiz im O’Dwyers Pub

Am Wochenende unerträglich, überfüllt und Sammelbecken von volltrunkenen Junggesellenabschieden und Umland-Proleten. Alt-Sachsenhausen eben. Umso erstaunter bin ich über die Gemütlichkeit, die sich mir bietet, als ich mit meinem Rate-Team das schlauchförmige Pub in der Klappergasse betrete. Liegt wohl daran, dass es Montag ist — und wie jede Woche beginnt um 21.00 Uhr die fröhliche Raterunde. Auch hier hätten wir besser reservieren sollen, nur noch eine Tonne samt Bar-Hockern ist übrig für uns. Etwas eingepfercht zwischen zwei ziemlich schlau wirkenden gegnerischen Teams dann erstes Mustern und Kontaktaufnahme. Ich muss herzlich lachen, als ich den mitgebrachten Kuchen, die Süßigkeiten und die Gewürzgurke auf den Tischen entdecke.

„Klar darf man hier was mitbringen“, verrät mir ein Stamm-Teilnehmer des PubQuiz. Nachher werde selbstverständlich auch noch Pizza bestellt. Herrlich! Nur für die Getränke muss man dann doch vor Ort bezahlen; praktischerweise gibt’s aber den gesamten Abend lang zwei Cocktails zum Preis von einem. Fair!

Das Quiz beginnt mit einer Begrüßung des Moderators der kurz die Regeln erklärt. Die Smartphones haben auch hier in der Tasche zu bleiben, und erfreulicherweise ist — anders als in Bornheim — während des gesamten Abends tatsäclich niemand beim „spicken“ zu beobachten. Auch gilt es zunächst, einen Team-Namen zu kreieren, sich mit Zetteln und stiften zu versorgen und rechtzeitig Getränke zu bestellen. Das Pub ist gut besetzt, die Stimmung ist gespannt und angeregt.

Es gilt vier Runden zu absolvieren; wie in Bornheim drei „normale“ Fragerunden unterschiedlicher Kategorien und eine „Musikrunde“. Die Fragen werden zusätzlich auf Deutsch und Englisch auf Bildschirmen eingeblendet.

Die Fragen haben es wirklich in sich:

Wer kennt schon die genauen Maße eines handelsüblichen Handballtores? Und wie hieß doch gleich das höchste Gebirge der Sahara? Auch die Frage nach dem Schutzpatron der Bergsteiger lässt uns dann etwas ratlos zurück. Puh!

Nebenan duftet es nach Kuchen, und anders als in Bornheim gibt’s für das beste Team eines jeden Durchgangs eine Runde Shots aufs Haus. Für uns leider nicht. Auch hier: Verdammt clever, die Konkurrenz. Das Sieger-Team des Abends darf sich zunächst natürlich ordentlich was einbilden und sich gebührend feiern lassen. Hauptpreis ist ein Gutschein für den nächsten feucht-fröhlichen Besuch des Pubs.

Wir fühlen uns abermals etwas gedemütigt, als unser Name dann doch eher im grundsoliden Mittelfeld verlesen wird. Aber: Dabeisein ist alles, und einen überaus unterhaltsamen Montagabend hatten wir schließlich dennoch.

Etwas gelernt haben wir natürlich auch: Ein Handballtor misst 2,20 x 3,00 Meter.

FAZIT

Keine Frage, kollektives Rätsel-Raten im Pub macht großen Spaß! Die Fragen sind wirklich breit gestreut und unvorhersehbar. Beide Veranstaltungen taugen für einen gelungenen Abend mit Freunden — es zeigt sich allerdings, dass die „großen Teams“ jeweils klar im Vorteil sind. Schließlich hat jeder sein „Steckenpferd“, und eine große Mannschaft verfügt eben auch über mehr „Experten“ als ein Team als wir „zwei lustigen Drei“.

Auch die “Konkurrenz” war durchweg nett und die Teilnehmergruppen sind ebenso bunt gemischt wie die Fragen, die es zu beantworten gilt. Lehrer, Studenten, Stadtjugend und alte Hasen. Wir werden ganz sicher bald wieder an den Start gehen — vorher gilt es aber noch, ein paar Wissenslücken auszumerzen.

Fordert uns doch gern heraus!


Originally published at hallofrankfurt.de.

By MatzeFFM on June 15, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.

Stöffche für Sommeliers: Ein Apfelwein-Tasting bei „Frau Rauscher“

 

Was Gin- und Craft Beer-Fans schon lange können, ist jetzt auch für Apfelwein-Liebhaber möglich: Bei einem Tasting kann sich der Freund unseres „Nationalgetränks“ nun als echter Kenner erweisen — und so manches lernen.

Craft-Beer- und Gin- Tastings sind ja schon fast ein alter Hut. Ich persönlich konnte mich diesen bislang auch erfolgreich verwehren, bin ich nun kein ausgesprochener Freund dieser Getränke. Außerdem muss man ja nicht jeden Hype mitmachen, höhö. Vielmehr bin ich seit jeher ein bekennender Fan des Apfelweins. Als gebürtiger Hesse erinnere ich mich noch an meinen ersten „Schoppen“ heimlich im Wald mit den Freunden auf dem Dorf. Und nein, legal erwerben durfte ich das „Stöffche“ damals freilich noch nicht. Erst als „Panzersprit“ gemischt mit Cola, später dann am liebsten pur — ja, der Apfelwein hat mich durch meine Jugend in der hessischen Prärie begleitet, und auch heute noch halte ich tapfer die Fahnen des Apfelweins hoch und bin einem schönen, kalten Schluck aus dem Bembel selten abgeneigt.

Für all die Hessen — und solche, die es werden wollen -, die meine Leidenschaft teilen, gibt’s nun gute Nachrichten:

Bei einem „Apfelwein“-Tasting kann der durstige Frankfurter nun seiner Leidenschaft mit Gleichgesinnten frönen und sich als echter Kenner geben. Auch ich wurde neugierig auf ein solches Tasting — wie passend, dass ein Stammtisch der Facebook-Gruppe „Neu in Frankfurt“ im Rahmen einer solchen Verköstigung durchgeführt wurde. Klar, dass ich mich aufmachte ins Mekka des Apfelweins!

Im „Frau Rauscher“ in der altehrwürdigen Klappergasse — benannt nach der „Schutzpatronin des Schoppens“ — erwartete mich dann auch bereits eine bunte Truppe von ebenso neugierigen Neu-Frankfurtern und Schobbepetzern.

Apfelwein ist Apfelwein bleibt Apfelwein? Von wegen….

Ich persönlich hielt mich ja bislang bereits für einen ausgesprochenen Kenner, kann ich doch aus dem Stegreif mindestens zehn mir bekannte Apfelwein-Keltereien samt derer Produkte aufzählen. Und obendrauf weiß ich sogar, welcher Schoppen mir am besten mundet (Wetterauer Gold!), und welcher mir beim Genuss Brechreiz und Magentaumeln beschert (Heil Speierling!).

Als Sabine, Apfelwein-Expertin und Leiterin des heutigen Tastings, dann alle Anwesenden herzlich begrüßt hat und einen kurzen Vortrag zur Geschichte des “Stöffchens” — gehalten hat, bin ich allerdings eines besseren belehrt. Nein, ich hatte wirklich keine Ahnung bislang.

Ausgeschenkt werden im Laufe des Tastings ganze sechs verschiedene sorteinreine Apfelweine. Vor jeder Runde wird Wissenswertes zu den verwendeten Apfelsorten erzählt, und auch über die doch so unterschiedlichen Herstellungsverfahren wird berichtet. Von wegen, Keltern sei eben Keltern.

Den “Boskop” kenne ich immerhin noch aus dem Supermarkt, die Existenz von Apfelsorten wie der “Goldparmäne”, dem “Trierer Weinapfel” oder gar der “Champagnerette” war auch mir dagegen bislang nicht geläufig. Auch, dass sich die empfohlene Trinktemperatur der verschiedenen Sorten deutlich unterscheidet (hier beschränkte sich mein Wissen bislang darauf, dass man heißen Apfelwein für gewöhnlich heiß konsumiert), überrascht mich.

Nach vollendeter Verköstigung habe ich dann auch meinen klaren Favoriten gefunden:

Der “Trierer Weinapfelwein” schmeckt so deutlich anders und besser als alle anderen Apfelweine, die mir bislang Gaumenfreuden beschert haben. Und ich freue mich, als ich erfahre, dass sämtliche ausgeschenkten Weine bei “Frau Rauscher” auch flaschenweise erworben werden können.

FAZIT

Ich hätte ja nicht gedacht, wie viel es zum Kehlengold zu berichten gibt. Und dachte ich, bislang mit meinem Fachwissen glänzen zu können, so wurde ich eines besseren belehrt. Ein Exkurs in die Welt des Apfelweins macht in geselliger Runde dann auch doppelt Freude — und kann jedem Frankfurter die Teilnahme nur wärmstens ans Herz legen!

Wer Interesse bekommen hat:

Die Tastings können gruppenweise bei “Frau Rauscher” gebucht werden. Kontakt aufnehmen lässt sich über deren Homepage.

Vielleicht findet eure nächste Geburtstags- oder Firmenfeier im Frankfurter Mekka des Kehlengoldes statt?

En gude Doscht wünscht euch bis dahin

MatzeFFM

By MatzeFFM on June 15, 2016.

Exported from Medium on September 22, 2016.